Rekordspendenjahr 2021 und Ihre Fundraisingstrategie 2022

30.03.2022, 16:05

Die letzten Jahre waren und sind, gelinde gesagt, eine turbulente Zeit. Irgendwo zwischen Pandemie, Extremwetterereignissen und nun dem Ukraine Konflikt ist der Welt einiges an Stabilität abgegangen und Begriffe wie Planungssicherheit scheinen überholt. Wir merken, dass “same old” nicht für immer so weitergehen kann und viele von uns wollen handeln.

Die aktuellen Herausforderungen bringen nicht nur Sorgen mit sich, sondern auch einen guten Grund für mehr Zusammenhalt und Solidarität. Vor allem für das Fundraising für den guten Zweck ist jede Krisenzeit also auch eine Chancenzeit: Die Menschen wollen helfen und sind bereit zu geben.

Diese Tendenz zeigt sich auch im jährlich vom Spendenrat e.V. herausgegebenen Bericht “Bilanz des Helfens” für das Kalenderjahr 2021. Alle Jahre wieder geht der Verein darin der Frage nach, wie es in Deutschland ums Fundraising steht und beleuchtet das Thema Spenden aus zahlreichen quantifizierbaren Winkeln: Von der Demographie bis zum Spendengrund ist alles dabei.

Die zentrale Nachricht für das Spendenjahr 2021 ist: Die Deutschen spendeten so viel wie noch nie seit Beginn der Erhebungen des Spendenrats. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Spendensumme um beeindruckende 7 %. Die Spendierhosen scheinen also auch nach dem ebenso spendenstarken Jahr 2020 immer noch nicht wieder in Michels Keller gelandet zu sein. Und wenn man sich hier in Berlin gerade so am Hauptbahnhof umschaut, dann möchte man meinen, dass 2022 auch wieder ein spendenintensives Jahr werden wird.

Die “Funds” sind also auf jeden Fall da, aber wie Sie den Bericht für Ihr “Raising” am besten nutzen können, erfahren Sie in unseren Tipps!

Unser Tipp:

Bauchgefühl ist gut, Wissen ist besser. Lernen lohnt sich. Nutzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Materialien, um bei Ihren Fundraisingprojekten den richtigen Ansatz zu finden und die richtigen Menschen anzusprechen. In den folgenden Tipps haben wir für Sie dazu ein paar Denkanstöße zusammengetragen:

 

Wann wurde gespendet?

In der Regel wird gegen Ende des Jahres am meisten gespendet. Das hängt primär mit den Feiertagen und der damit einhergehenden Kultur des Gebens zusammen. Das Thema ist aber auch schlichtweg in diesem Zeitraum mehr im Munde. 

Allerdings hat sich in den Pandemiejahren auch abgezeichnet, dass die Spendenbereitschaft analog zu dem Infektionszahlen verläuft: Je höher die Zahlen, desto höher die Spendenbereitschaft.

Dieser Trend brach jedoch mit der Flutkatastrophe im Sommer 2021. Hier stieg die Spendenbereitschaft um bis zu 70 % im Vergleich zum Vorjahr.

Es lohnt also, in Ihrer Organisation und Fundraisingstrategie Strukturen zu schaffen, die schnell und unkompliziert Spenden- und Hilfsprojekte ins Leben rufen können. Viele der ungewöhnlich hohen Spendensummen beruhen auf spezifischen Ereignissen, durch die die Menschen akut Hilfe benötigen. Bleiben Sie also bei Ihrer Fundraisingstrategie stets flexibel und agil.

 

Wieviel wurde gespendet?

Die durchschnittliche Einzelspende im Jahr 2021 betrug laut dem Spendenrat e.V. 42 Euro. Das ist zwei Euro höher als im Vorjahr. Die Spendenhäufigkeit blieb auf dem schon hohen Niveau des Vorjahres: Jede Spender:in spendete im Durchschnitt sieben Mal.

Für Ihre Fundraisingstrategie bedeutet das: einmal ist keinmal! Wenn Sie und Ihre Organisation die potenziellen Spender:innen überzeugen können, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Sie auch in Zukunft, und auch bei anderen Projekten, unterstützen werden.

Setzen Sie also umso mehr auf eine spender:innenzentrierte Kommunikationsstrategie. Am Ende sollen beim Fundraising nicht nur ein paar Taler die Hände wechseln, sondern eine langfristige Partnerschaft entstehen, mit der alle Parteien zusammen etwas tolles auf die Beine stellen können.

 

Wofür wurde gespendet?

 

Der Löwenanteil an Spenden ging auch letztes Jahr wieder an die humanitäre Hilfe. Über drei von vier Einzelspenden lassen sich diesem Zweck zuschreiben. Besonders präsent waren die Not- und Katastrophenhilfe - bedingt durch die Flut im Westen Deutschlands.

“Verlierer” waren die Spendenzwecke Kirche und Religion, Kinder und Jugendhilfe sowie Krankheit und Behinderung.

Auch hier ist wieder ersichtlich, dass akute Notlagen besonders zu Spendenfreudigkeit führen. Allerdings aber auch, dass potenzielle Spender:innen deshalb nicht unbedingt mehr Mittel in der Tasche haben und andere Bereiche mit weniger auskommen müssen. 

Auch hier lohnt es sich wieder, die eigenen Fundraisingaktivitäten am Zeitgeist auszurichten. Als Kinder- und Jugendhilfeorganisation wäre es zum Beispiel klug gewesen, ein Projekt für selbige in den Flutgebieten zu starten.

Die dadurch gewonnenen Partnerschaften bleiben dann bestenfalls auch über den akuten Katastrophenfall heraus bestehen und greifen zukünftig auch ihren “normalen” Projekten unter die Arme.

 

Wer hat gespendet?

 

Es spendeten mehr Personen, und pro Person ist der jeweilige Spendenbetrag gestiegen. Das zieht sich durch alle Alters- und Berufsgruppen hindurch.

Die ältere Generation trägt immer noch den Großteil zum Spendenvolumen bei. Über 70-jährige Menschen machten 2021 43 % der Gesamtspendensumme aus.

Besonders interessant ist aber, dass in der Altersgruppe bis 29 Jahren überproportional mehr Spender:innen hinzugekommen sind. Über eine halbe Million Menschen mehr als im Vorjahr, um genau zu sein.

Für diese jüngere Generation muss auch Ihre Organisation gewappnet sein: Kaum jemand reagiert hier auf einen klassischen Spendenbrief, und digitale Fundraisingmethoden werden umso wichtiger. Das wird wohl auch höchstwahrscheinlich so bleiben, wenn die 29-Jährigen von heute in ein paar Jahrzehnten die 69-Jährigen von übermorgen sind. Schieben Sie Digitalisierungsprozesse also nicht auf die lange Bank, sondern investieren Sie in die Zukunft Ihrer Organisation. 

Auch interessant: Das Thema Digitalisierung wird gerade kräftig von EU, Bund und Ländern gefördert! Weitere Infos dazu finden Sie im emcra-Fördertipp “Zukunftssicher - Ihr Weg zur Digitalisierungsförderung”. Zudem können Sie auch bis zu 100 % gefördert an unserer zertifizierten Weiterbildung zur Digital Manager:in teilnehmen.

 

Viel Erfolg mit Ihren Fundraisingprojekten! Der Wille und die Mittel sind da, jetzt ist Ihre Organisation und Ihre Kreativität gefragt, um die richtigen Hilfsprojekte zu starten.

 

 

#emcra_spendet

 

Wie schon im letzten Fördertipp erwähnt, bewegt uns hier bei emcra die Situation in der Ukraine sowohl auf einem persönlichen Level als auch als Organisation sehr. Wir stehen für grenzüberschreitende europäische Zusammenarbeit und schätzen den europäischen Gedanken des friedlichen Zusammenlebens zutiefst. Umso erschütternder ist es, all die vertriebenen Menschen zu sehen. In Berlin muss man nur mal am Hauptbahnhof vorbei schauen und ist hautnah dabei.

 

Deshalb haben wir diese Woche beschlossen, gemeinsam als Unternehmen eine Spende für Hilfsprojekte in der Ukraine zu leisten. Für welche Organisation(en) genau das erfolgen wird, entscheiden wir gemeinsam im emcra-Team. Vor allem die Mütter in unserem Team legen einen großen Wert auf Kinder- und Familienhilfe.

 

Im Gespräch bei uns sind zum Beispiel folgende Organisationen:

 

Heike und Mika empfehlen hier den MitOst e.V. Sie kennen den Verein schon seit 2003 und haben diverse Projekte mit ihm gemeinsam initiiert und durchgeführt. MitOst arbeitet direkt in der Ukraine und ist dort in der Zivilgesellschaft sehr gut vernetzt. Deshalb glauben wir, dass eine Spende schnell und wirksam vor Ort sein wird. 

 

Fabian empfiehlt das Bündnis Aktion Deutschland hilft. Als relativ breit gestreutes Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen stehen ADH ein großes Netzwerk und viele Mittel und Wege zur Verfügung, um schnell und effizient dort zu helfen, worauf es ankommt.

 

Sicher würden diese sich auch über eine Spende von Ihnen freuen!

 

 

 

Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir Informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann. 

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