Lücken in der Finanzierung? Fundraising geht immer

02.04.2025, 18:52

Die Förderlandschaft ist ständig im Wandel – politische Entscheidungen, wirtschaftliche Entwicklungen und neue Programme beeinflussen, welche Finanzierungsmöglichkeiten gerade verfügbar sind. Förderrichtlinien ändern sich und Budgets werden gekürzt. Das stellt viele Organisationen vor große Herausforderungen. Doch eines bleibt konstant: Spenden, Sponsoring und kreative Finanzierungsstrategien sind weitestgehend unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen und politischen Rahmenbedingungen.

Klassisches Fundraising funktioniert immer! Das merken wir auch bei den Anmeldungen zu unserem Weiterbildungsangebot. Unsere Weiterbildung zur Fundraising Manager:in überzeugt seit längerem viele - und das nicht ohne Grund!

Gerade in unsicheren Zeiten ist es entscheidend, alternative Finanzierungsquellen zu erschließen, um die eigene Organisation nachhaltig zu stärken. Über klassisches Fundraising auf dem Spendenmarkt kann Ihre Organisation ihre finanzielle Resilienz steigern und langfristige Unterstützer:innen gewinnen. Das muss auch kein riesiges Projekt sein, es gibt eine passende Fundraisingstrategie für jede Situation und jede Organisationsgröße - mehr dazu lernen Sie in unserem Seminar zur Fundraisingstrategie!

In diesem Newsletter möchten wir Ihnen wertvolle Tipps für den Einstieg in die Fundraisingwelt geben. Probieren Sie es doch einfach mal aus!

 

Fundraising ist für alle da! Spenden zu sammeln war nie so niedrigschwellig möglich wie heute. Gerade, wenn die Zeit drängt, bietet sich oft eher eine Fundraisingkampagne an als ein langwieriger Förderantrag.

 

Immer geschmeidig bleiben

Die Welt verändert sich ständig – und das gilt auch für das Fundraising. Erfolgreiche Organisationen bleiben flexibel und passen ihre Strategien an aktuelle Gegebenheiten an. Heutzutage heißt das insbesondere, sich mit digitalen Technologien und Entwicklungen vertraut zu machen. 

Trends beobachten und nutzen: Ob neue Technologien, geändertes Spendenverhalten oder gesellschaftliche Entwicklungen – wer die Trends im Blick behält, kann rechtzeitig reagieren und Chancen nutzen. Was genau diese Trends sind, haben wir vor einigen Wochen in einem anderen Fördertipp beleuchtet!

Digitale Spendenmöglichkeiten ausbauen: Mobile Payment, Kryptowährungen oder kontaktlose Spenden – die Möglichkeiten entwickeln sich stetig weiter. Testen Sie verschiedene Optionen und finden Sie heraus, was für Ihre Zielgruppe am besten funktioniert. Auch diese Möglichkeiten haben wir schon mal in unserem Fördertipp ausgelotet.

A/B-Testing und Analyse: Experimentieren Sie mit verschiedenen Fundraising-Strategien und messen Sie die Ergebnisse. Welche Ansprache funktioniert besser? Welche Kanäle bringen die besten Ergebnisse? Lernen Sie aus diesen Daten und optimieren Ihre Maßnahmen. Natürlich gibt es auch zu diesem Thema einen vergangenen Fördertipp zum schmökern. :)

Kreativität und Innovation fördern: Seien Sie offen für neue Fundraising-Ideen – sei es durch Gamification, interaktive Spendenaktionen oder kreative Social-Media-Kampagnen.

Ein flexibler und anpassungsfähiger Fundraising-Ansatz hilft, auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu bleiben. Die Hälfte der Stichworte klingen für Sie verdächtig nach Bahnhof? Keine Angst, in unserem Modul zu digitalem Fundraising werden Sie ruckzuck zum Digital-Profi!

 

Wie geht die Geschichte aus?

Menschen spenden nicht für abstrakte Zahlen oder Statistiken, sondern für emotionale Geschichten. Storytelling ist daher ein mächtiges Instrument im Fundraising. Die Art und Weise, wie Sie Ihre Botschaft vermitteln, kann darüber entscheiden, ob jemand spendet oder nicht.

Erzählen Sie authentische Geschichten: Teilen Sie persönliche Geschichten von Menschen, deren Leben durch die Arbeit Ihrer Organisation verändert wurde. Zeigen Sie echte Gesichter, Emotionen und Erfolge. Fotos und Videos verstärken die emotionale Wirkung.

Nutzen Sie starke Bilder und Videos: Visuelle Inhalte wecken Emotionen schneller als reiner Text. Ein kurzes Video, das zeigt, wie eine Spende konkret geholfen hat, kann die Spendenbereitschaft erheblich steigern. Sie müssen damit auch keinen Oscar gewinnen - oftmals wirken weniger auf Hochglanz getrimmte Inhalte nahbarer und sympathischer.

Schaffen Sie Identifikationsmöglichkeiten: Ihre Zielgruppe sollte sich mit der Geschichte identifizieren können. Verwenden Sie einfache, verständliche Sprache und setzen Sie auf nachvollziehbare Erzählstrukturen.

Handlungsaufforderungen gezielt platzieren: Eine gut erzählte Geschichte sollte immer eine klare Aufforderung enthalten: „Jetzt spenden“, „Jetzt mitmachen“, „Jetzt teilen“. Ein emotionaler Höhepunkt am Ende einer Geschichte kann den entscheidenden Impuls geben.

Storytelling macht Ihre Organisation greifbarer und zeigt eindrucksvoll, warum Spenden einen Unterschied machen. Außerdem trägt das zur Nachvollziehbarkeit und Transparenz Ihrer Fundraisingkampagnen bei - ein großer Kritikpunkt bei Nichtspender:innen. In die ganze Bandbreite des Storytellings in der Fundraisingwelt können Sie in unserem Modul zur Fundraisingkommunikation eintauchen! Auch zum Thema Storytelling haben wir vor einiger Zeit einen kompletten Fördertipp verfasst.

 

Von der Spender:in zum Teammitglied

Einmalige Spenden sind wertvoll, doch langfristiges Fundraising lebt von treuen Unterstützer:innen, die regelmäßig spenden und aktiv mit Ihrer Organisation zusammenarbeiten. Der Schlüssel liegt darin, eine starke Bindung zu den Spender:innen aufzubauen und kontinuierlich in diese Beziehung zu investieren. Wie kann das gelingen?

Persönliche Kommunikation: Ein regelmäßiger, authentischer Austausch mit Spender:innen ist essenziell. Das kann über E-Mail-Updates, persönliche Briefe oder auch exklusive Veranstaltungen geschehen. Je mehr sich Spender:innen als Teil Ihrer Organisation fühlen, desto eher sind sie bereit, langfristig zu unterstützen. Das muss nicht mega-aufwändig sein: Eine monatliche digitale “Sprechstunde” über Zoom ist beispielsweise ein niedrigschwelliges Angebot für den persönlichen Austausch zwischen Ihnen und Ihren Unterstützer:innen.

Wertschätzung zeigen: Jeder Beitrag zählt! Bedanken Sie sich auf eine persönliche Weise, sei es durch eine handgeschriebene Karte, ein kleines Geschenk oder einen persönlichen Anruf. Kleine Gesten können eine große Wirkung haben und die Bindung zu Ihrer Organisation stärken.

Transparenz und Einblick: Zeigen Sie, wie die Spenden verwendet werden. Detaillierte Berichte über Projekte, Erfolgsgeschichten oder ein Blick hinter die Kulissen schaffen Vertrauen. Spender:innen möchten sehen, dass ihr Beitrag wirklich etwas bewirkt.

Langfristige Programme etablieren: Überlegen Sie, wie aus einmaligen Spender:innen regelmäßige Unterstützer:innen werden können – sei es durch Fördermitgliedschaften, Patenschaften oder Crowdfunding-Abos.

Je besser Ihre Organisation ihre Spender:innen betreut und wertschätzt, desto eher werden sie langfristig an Ihrer Seite bleiben und sich mit Ihrer Mission identifizieren. Und überzeugte und engagierte Unterstützer:innen sind auch Ihre besten Multiplikator:innen.

 

Die ganze Fundraisingbandbreite nutzen!

Die Zeiten, in denen Fundraising nur aus postalischen Spendenbriefen bestand, sind längst vorbei. Heute gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen und sie für Ihr Anliegen zu begeistern. Eine erfolgreiche Strategie kombiniert mehrere Fundraising-Kanäle, um auf unterschiedliche Bedürfnisse und Kommunikationsgewohnheiten einzugehen.

Online-Fundraising: Digitale Kanäle sind heute unerlässlich für erfolgreiches Fundraising. Nutzen Sie professionelle Spendenformulare auf Ihrer Webseite, Social-Media-Kampagnen oder Crowdfunding-Plattformen, um Spender:innen auf einfache Weise zu erreichen. Eine optimierte, benutzerfreundliche Online-Spendenfunktion kann den Erfolg erheblich steigern.

Events und Challenges: Veranstaltungen wie Spendenläufe, Benefizkonzerte oder Online-Webinare bieten eine tolle Möglichkeit, Spenden zu generieren und gleichzeitig neue Unterstützer:innen zu gewinnen. Kreative Challenges wie z. B. ein „No-Shave-November“ oder eine virtuelle Spendenwanderung motivieren Menschen, sich aktiv zu engagieren.

Unternehmenskooperationen: Unternehmen sind oft bereit, gemeinnützige Organisationen zu unterstützen – sei es durch Sponsoring, Matching-Funds-Programme oder prozentuale Spendenanteile beim Verkauf ihrer Produkte. Bauen Sie strategische Partnerschaften auf, die beiden Seiten Vorteile bringen.

Peer-to-Peer-Fundraising: Ermöglichen Sie es Unterstützer:innen, selbst Fundraising-Kampagnen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zu starten. Geburtstags-Spendenaktionen auf Facebook oder eigene Spendenaufrufe über Plattformen wie Betterplace sind einfache und wirkungsvolle Wege, um Spenden zu sammeln.

Durch eine gut durchdachte Mischung aus verschiedenen Fundraising-Kanälen maximieren Sie Ihre Reichweite und erreichen eine breitere Unterstützer:innenbasis. Den kompletten Blumenstrauß der Fundraisinginstrumente lernen Sie in unserem entsprechenden Weiterbildungsmodul kennen!

 

#emcra_Erfahrungen_als_Social_Business

Wir beobachten es immer wieder: Unternehmen, die insbesondere im und für den Dritten Sektor tätig sind “verstecken” nicht selten die Tatsache, dass sie zum Beispiel als GmbH firmieren. Bei uns (wir sind auch eine GmbH) gibt es dazu immer wieder lebhafte Diskussionen. Warum eigentlich? Nun, für Teile des Dritten Sektors sind marktwirtschaftlich agierende Akteure, denen allein aufgrund ihrer Firmenbezeichnung eine Gewinnerzielungsabsicht zugeschrieben wird, suspekt. Damit leben wir seit vielen Jahren.

(Gemeinnützige) Organisationen (wie zum Beispiel ein klassischer Verein) werden per se als besser (edler?) angesehen - und eine Zusammenarbeit mit diesen Organisationen wird eher gefördert bzw. bei einer möglichen Kooperation mit Unternehmen gibt es mehr Bedenken. Auf die steuerlichen oder die fördertechnischen Aspekte dieser Kooperationen, die nicht immer ganz leicht zu handhaben sind, soll jetzt nicht eingegangen werden. Wir möchten heute “nur” dazu anregen, darüber nachzudenken, warum Unternehmen kritischer bewertet werden als (gemeinnützige) Organisationen. Und ob das zeitgemäß ist. Es gibt nicht wenige Argumente, die dafür sprechen, dass der Dritte Sektor noch wirksamer sein könnte, wenn gut gepflegte Vorurteile kritisch hinterfragt werden.

Hier einige konkrete Anregungen: 

1. Nicht selten ist es besser, mit einem (Social) Business zu starten. Warum: Weil allen, auch den Zielgruppen, für die man sinnvolles tun möchte, damit geholfen ist, wenn ein Unternehmen nachhaltig mehr verdient als es ausgeben muss. Denn mit dem überschüssigen Geld (vulgo Gewinn) lässt sich viel Gutes tun. Dass man auch besser für schlechte Zeiten gerüstet ist, wenn finanzielle Überschüsse auf die hohe Kante gelegt werden, leuchtet ebenfalls ein. Unternehmen mit Liquiditätsreserven überleben kritische Zeiten leichter als ein (gemeinnütziger) Verein ohne entsprechende Liquidität. Wir wissen, wovon wir sprechen, denn als vor genau fünf Jahren unser Bildungsbetrieb von heute auf morgen aufgrund der Coronapandemie geschlossen wurde, war nicht sicher, wie und ob es weitergeht. Ohne angemessene Liquiditätsreserven würde es diesen Fördertipp schon lange nicht mehr geben. Hinzu kommt, dass das Finanzamt (gemeinnützige) Vereine zum Beispiel dazu treibt, überschüssige Gelder möglichst schnell (und vielleicht nicht immer sinnvoll) auszugeben. Etwas überspitzt könnte man das auch als staatlich verordneten Selbstmord auf Raten bezeichnen.

2. Back to the future: Wer wissen möchte, wie im 19. Jahrhundert organisatorisch gedacht und gehandelt wurde, braucht nur in Deutschland einen Verein zu gründen. Damit sind Sie direkt auf dem Weg in diese “goldene” Vergangenheit, die neuerdings von einem leider immer lauter werdenden Teil unserer Gesellschaft gepriesen wird. Man kann nur hoffen, dass sich möglichst viele unserer Ewiggestrigen tatsächlich dazu aufmachen, Vereine zu gründen. Dann werden sie sich hoffentlich überwiegend mit sich selbst beschäftigen, Macht- und Hierarchie-Konflikte genüsslich untereinander austragen und können im Rest ihrer Zeit nicht so viel gesellschaftlichen Schaden anrichten. Für alle anderen gilt: gründet anders! Und entscheidet wohlüberlegt, ob der “eingetragene Verein” für das anvisierte Ziel wirklich die richtige Rechtsform ist. Wer benötigt schon profilneurotische ehrenamtliche Vorstände, die man nicht nur im Schrebergartenverein um die Ecke findet (wir wissen, wovon wir reden). Auch für alle, die in ihrem bereits existierenden Verein manchmal an den überkommenen Strukturen verzweifeln möchten, gibt es Hoffnung. Denn jede Struktur lässt sich mit einigem guten Willen modernisieren und an das Heute anpassen. Eine mögliche Vorgehensweise und viele praktische Tools dafür findet Ihr in Inklusive Führung im digitalen Zeitalter Handbuch für Leader und alle, die es werden wollen (kostenfreier Download). Oder direkt bei uns in unserer neuen zertifizierten Leadership- und Organisationsentwicklungs-Weiterbildung (100 % Förderung und mehr möglich: info@emcra.eu; 030 - 3180 1330). 

3. Fortsetzung folgt.

 

 

Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme an unseren Weiterbildungen zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann.

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