Die 20er Jahre. Wilde Förderjahre oder Kontinuität?

15.01.2020, 10:08

Herzlich Willkommen in den 20er Jahren. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Fördertipps: Was bringt uns das neue Jahrzehnt im Fördermittelbereich und was erwartet uns im neuen Förderjahr 2020?

Bei einer Prognose sind wir uns bei emcra ganz sicher: Fördermittel wird es weiterhin geben. Mit Fördermitteln wird Politik gemacht, egal ob in Europa, dem Bund oder den Ländern. Ein großer Teil unseres Staatshaushalts wird in Form von Förderung (um-)verteilt. Sie als Antragsteller*in oder Investor*in können damit sinnvolle oder weniger sinnvolle Dinge tun. Es ist Ihre Entscheidung.

Ansonsten sind Prognosen, insbesondere für längere Zeiträume, schwierig. Aber es ist möglich, aktuelle Entwicklungen zu analysieren und deren Auswirkungen „hochzurechnen“.

Das sind aus unserer Sicht die wichtigsten Entwicklungslinien mit Einfluss auf den Fördermittelbereich:

1. Digitalisierung

Die Herausforderungen der digitalen Transformation bleiben. Den Wandel zu gestalten und als Unternehmen bzw. Organisation die sich bietenden Chancen zu nutzen, ist eine Aufgabe, für die es in Zukunft noch mehr Förderung geben wird. Sie sollten diese Mittel nutzen.

2. Demographie

Wer sind wir und wenn ja wie viele? Nun, was feststeht ist, dass in Deutschland sehr viele ältere Menschen leben werden. Darauf wird das Fördersystem reagieren. Wir werden außerdem weiter Zuwanderung erleben. In Deutschland arbeiten heute z. B. doppelt so viele Menschen mit ausländischem Pass als noch vor 20 Jahren (12,4 % statt 6,7 % aller Arbeitnehmer*innen; Quelle AfA). Integrationsförderung in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt bleibt wichtig.

3. Demokratie

Ist die Demokratie in Gefahr? Das ist nicht die richtige Frage. DIE Demokratie gibt es nicht. Wie könnte es sonst sein, dass in den USA oder in Großbritannien Personen gewählt wurden, die nicht einmal die Mehrheit aller Stimmen erhalten haben. Die Demokratien – auch in Europa – werden sich aber weiter verändern. Sie zu erhalten und weiterzuentwickeln, dafür sind wir alle selbst verantwortlich. Fördermittel zur Begleitung dieses Prozesses wird es mehr als bisher geben. Die Frage ist: Was machen wir damit und entwickeln wir uns wirklich weiter?

4. Klima

Das Klima ändert sich – fast sicher. Jetzt auch die (Förder-)Politik? Es ist auch möglich, dass die Förderbereiche in Zukunft nur etwas grüner „angemalt“ werden. So oder so: Das Thema wird uns die nächsten Jahre begleiten. Wahrscheinlich mit neuen Förderoptionen.

5. Konkurrenz der politischen Systeme

USA vs. China. Wo bleiben wir da in Europa? Die Konkurrenz der politischen Systeme wird auch die Förderpolitik weiter antreiben. Eine Folge: Mehr Innovationsförderung, mehr Investitionsförderung, mehr Weiterbildungsförderung.

 

Unser Tipp: Was bringt das Förderjahr 2020? 2020 ist ein Übergangsjahr. Insbesondere durch das Ende der aktuellen EU-Förderperiode ergeben sich gerade in solchen Jahren Chancen. Hier einige Highlights:

1. Neue Chancen frühzeitig erkennen: Die Verhandlungen über die neue Förderperiode der EU von 2021 bis 2027 werden fast sicher erst im Herbst 2020 abgeschlossen. Was schon feststeht: Die Brüsseler Aktionsprogramme werden wichtiger (u. a. Horizont Europa oder Erasmus) und bekommen mehr Geld. Höchste Zeit, etwas mehr Kooperation zu wagen! Warum nicht zum Beispiel die Herausforderungen der digitalen Transformation in einem europäischen Konsortium gemeinsam angehen? Etwa 80 % der zukünftigen Förderprogramme und deren Prioritäten stehen trotz der offenen Verhandlungen schon fest. Die „Glaskugel“ der EU heißt „Ein moderner Haushalt für eine Union, die schützt, stärkt und verteidigt“. Dieses Dokument und v. a. dessen Anhang ist Pflichtlektüre für alle, die sich auf die Chancen der neuen Förderperiode vorbereiten wollen.

2. Restgelder recherchieren und nutzen: Zum Ende einer Förderperiode gibt es insbesondere bei den EU-Strukturfonds auf der Ebene der deutschen Bundesländer oft gute Fördermöglichkeiten – manchmal sehr kurzfristig. Das gilt aktuell besonders für den Förderbereich „Digitalisierung“. Wir berichten in unserem Fördertipp in 2020 bestimmt wieder darüber (siehe auch emcra Fördertipp vom 27.11.2019). Außerdem ist unsere XING Gruppe EU-Fundraising eine sehr gute Adresse für alle, die nichts verpassen wollen. Die beste kostenfreie Förderdatenbank betreibt das Bundeswirtschaftsministerium. Diese Datenbank wird gerade grundüberholt. Hoffentlich bleibt die Qualität erhalten bzw. wird noch gesteigert. Machen Sie sich selbst ein Bild.

3. Neues erkennen und Bewährtes weiter nutzen: In Deutschland geschieht eine kleine Fördermittelrevolution und fast niemand merkt es. Das liegt vielleicht auch daran, dass nicht so viele Unternehmen von der neuen steuerlichen Förderung für Forschung und Entwicklung profitieren werden, die im Dezember 2019 beschlossen wurde. Das sog. Forschungszulagengesetz (FZulG) eignet sich z. B. für Unternehmen, die eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung finanzieren. Max. 500.000 Euro Forschungszulage sind dann pro Wirtschaftsjahr möglich. Für die meisten KMU bleibt dagegen ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) das Maß aller Dinge. Darum ist es gut, dass im Dezember die Neuauflage von ZIM für das Jahr 2020 bekannt gegeben wurde.

 

#emcra 20er Jahre

Was machen wir bei emcra im nächsten Jahr und im nächsten Jahrzehnt? Einiges steht schon fest. Wir werden weiter daran arbeiten, Ihnen das umfassendste und beste Weiterbildungsangebot im Bereich Fördermittel anzubieten, das Sie in Deutschland finden können. Neue, spannende Weiterbildungen entwickeln wir gerade. Sie werden noch mehr Wahlmöglichkeiten haben, um genau die Seminare zu kombinieren, die Sie brauchen. Auch terminlich werden wir noch flexibler. Sie sollen immer dann lernen können, wenn Sie Zeit dafür haben.

Im Februar geht es ganz konkret mit unserer neuen zertifizierten Weiterbildung zur Digital Manager*in los (100 % Förderung der Teilnahme möglich). Wenn Sie an dieser innovativen und in Deutschland einmaligen Qualifizierung teilnehmen, dann sind Sie in der Lage, den digitalen Transformationsprozess Ihrer Organisation oder Ihres Unternehmens kompetent zu begleiten. Darüber hinaus wissen Sie, welche Förderprogramme für Digitalisierungsprojekte es gibt und worauf Sie bei der Antragstellung achten sollten. Wollen Sie mehr erfahren? Bitte kontaktieren Sie uns (info@emcra.eu; 030 / 3180 1330).

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