Der Ruf nach der Hilfe des Staates ist in Krisenzeiten überall zu hören. Alle hoffen, dass der deutsche Staat und die EU jetzt schnelle und gute Antworten geben. Die ersten Anzeichen sind positiv. Nun kommt es darauf an, die in Aussicht gestellten finanziellen Hilfen weise zu nutzen.
Krisenzeiten sind immer auch Förderzeiten. Das war auch in der Folge der Bankenkrise vor mehr als zehn Jahren so. Viele Unternehmen und Organisationen nutzen die öffentlichen Förderangebote dann mehr als in normalen Zeiten, z. B. um ihr Geschäftsmodell zu überdenken und neue Produkte zu entwickeln. Doch das ist erst der zweite Schritt. Zuerst kommt es darauf an, diese Krise zu meistern, damit Sie überhaupt die Chance bekommen, sich über die Zeit nach Corona Gedanken zu machen. Dazu finden Sie konkrete Tipps, z. B. Soforthilfezuschüsse, weiter unten in diesem Fördertipp.
Zuvor wollen wir einige grundsätzliche Erfahrungen mit Ihnen teilen: Nehmen Sie sich trotz des gegenwärtigen Handlungsdrucks ausreichend Zeit, um sich gut und umfassend zu informieren. Dann können Sie schnell und vor allem besser handeln. Sie sollten in der jetzigen Situation nur verlässlichen Unternehmen, Organisationen und Personen trauen, die Ihnen schon zu „normalen“ Zeiten wertvolle Informationen gegeben und gute Arbeit geleistet haben.
In unsicheren Zeiten schießen Lockangebote und unseriöse Anbieter – insbesondere im Fördermittmarkt – wie Pilze aus dem Boden, weil sie Ihnen das schnelle Geld versprechen und es selbst damit machen wollen. Aber trotz Corona gilt: Das (Förder-)Geld liegt auch jetzt nicht auf der Straße, auch wenn es hoffentlich für eine gewisse Zeit leichter zu beantragen sein wird. Sie sollten gerade jetzt alles richtig machen und wissen wie es geht. Sonst passiert z. B. folgendes: In einigen Förderprogrammen wird es kurzfristig mehr als 100.000 Förderanträge geben. Dieser Ansturm trifft auf eine völlig überforderte Verwaltung, die darauf z. B. personell nicht vorbereitet ist. Wenn Sie in dieser Situation zwar schnell einen Antrag stellen, aber nicht alle Unterlagen und Informationen solide zusammengestellt haben, dann landet Ihr Antrag schnell wieder ganz unten im Antragsstapel.
Unser Tipp: Es ist zwar abgedroschen aber trotzdem richtig: Sie können die Krise als Chance nutzen. Wenn Ihre Mitarbeiter*innen z. B. in Kurzarbeit gehen müssen, dann kann diese Zeit für Weiterbildung genutzt werden. Mit dem Qualifizierungschancengesetz besteht die Möglichkeit, diese Weiterbildung bis zu 100 Prozent fördern zu lassen. Selbstverständlich auch bei emcra. Wir bieten schon seit 2008 einen großen Teil unserer zertifizierten Weiterbildungen als Blended-Learning an und stellen bis sich die Zeiten wieder normalisieren unser Weiterbildungsangebot auf 100 Prozent interaktives Online-Lernen um.
Was ist sonst zu tun? Hier folgen weitere wichtige Hinweise, die Ihnen helfen, handlungsfähig zu bleiben und jetzt die richtigen Entscheidungen zu treffen:
1. Soforthilfen
Die Politik schnürt in Bund und Ländern aktuell Hilfs- und Förderpakete für Unternehmen, Selbständige, Kunst- und Kulturschaffende, Vereine, Verbände etc. Machen Sie sich bewusst: Diese Hilfen sind nicht immer nur für Unternehmen mit vielen Beschäftigten geeignet. In dieser Woche wird der Bund ein Programm beschließen, dass gerade kleine Firmen und Solo-Selbständige mit bis zu 15.000 Euro Soforthilfe, z. B. für laufende Miet- und Pachtkosten, unterstützen wird. Die Auszahlung der Mittel soll laut Bundeswirtschaftsminister Altmaier ab spätestens Mitte nächster Woche möglich sein.
Auch die Länder sind aktiv, z. B. Bayern mit einem Sofortprogramm, bei dem die Förderungen zwischen 5.000 und 30.000 Euro liegen.
2. Kurzarbeitergeld (KAG)
Kurzarbeit ist für viele Betriebe Neuland und wirkt im ersten Augenblick ggf. beängstigend. Es ist aber vergleichsweise unkompliziert zu beantragen und in der aktuellen Lage oftmals die einzige Möglichkeit, Kündigungen zu vermeiden. KAG ist eine Pflichtleistung, die allen Organisationen, nicht nur Unternehmen, wirklich helfen kann.
Wichtig: Vielen Organisationen ist nicht bewusst, dass die normalen Weiterbildungsförderungen auch in Zeiten der Kurzarbeit weiterlaufen. Sie können die Krisen- und Kurzarbeitszeiten für sinnvolle Weiterbildungen nutzen und dafür Förderung erhalten. Das Qualifizierungschancengesetz ermöglicht z. B. eine bis zu 100 % Förderung von Weiterbildungen, bei der gleichzeitig die Lohnkosten bis zu 75 % von Staat erstattet werden. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie dazu Fragen haben (info@emcra.eu; 030/ 3180 1330). Der Appell ist hier ganz klar: Nutzen Sie die Vorteile von Kurzarbeitergeld, um Kündigungen zu vermeiden, und ermöglichen Sie es Ihren Mitarbeitenden, sich in dieser Zeit (gefördert) weiterzubilden.
3. Liquiditätshilfen
Die Erhaltung der Zahlungsfähigkeit einer Organisation ist das Wichtigste, um die aktuelle Krise zu überstehen. Hier ist die KfW, die Ihre Kredite über Ihre Hausbank vergibt, die erste Adresse, die Sie ansteuern müssen. Neben teilweise stark verbesserten Konditionen in den bestehenden Kreditprogrammen bereitet die KfW aktuell ein Corona-Sonderprogramm vor.
4. Was sonst noch schnell hilft
Schauen Sie zuerst, ob Sie Ihre Liquiditätslage einfacher als mit Hilfe eines Förderkredits verbessern können. Hier sind aktuell Steuerstundungen bzw. das Absenken Ihrer Steuervorauszahlungen ein probates und v. a. schnelles Mittel.
Unser Unterstützungsaufruf bei XING: Wir haben in unserer XING-Gruppe EU Fundraising einen Aufruf gestartet und bitten alle Gruppenmitglieder, die besten Informationsquellen im Internet zu Corona-Hilfen dort zu teilen. Machen Sie mit und helfen Sie uns allen.
#emcra Corona-Update
Wir informieren unsere Kund*innen und die Freunde von emcra regelmäßig auf unserer Homepage über unsere Maßnahmen in der Corona-Zeit. Aktueller Stand:
+ Der gesamte emcra-Seminar- und Beratungsbetrieb wird auf dem gewohnt hohen qualitativen Niveau online aufrechterhalten.
+ Wir verlegen unseren gesamten Weiterbildungsbetrieb solange wie notwendig ins Internet.
+ Alle zertifizierten Weiterbildungen von emcra werden auch in den kommenden Monaten bis zu 100 % gefördert. Wir unterstützen Sie gerne bei der Antragsstellung.
+ Wir haben bereits erste Angebote entwickelt, die Ihnen in dieser schwierigen Zeit helfen sollen. Wir arbeiten zurzeit an weiteren Ideen, die wir zum Teil auch kostenfrei zur Verfügung stellen.
Gerade in unsicheren Zeiten ist das persönliche Gespräch besonders wertvoll. Bitte kontaktieren Sie uns gerne direkt z. B. telefonisch unter 030/ 3180 1330 bei allen Fragen, die Sie bewegen.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien Gesundheit. Kommen Sie alle gut durch diese besondere Zeit. Es wird auch wieder besser werden!
