Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 21.11.2018
Es gibt viele gute Gründe, sich als Organisation oder Unternehmen an EU-Projekten zu beteiligen. Neben dem finanziellen Anreiz wurden bei einer Umfrage im Rahmen unseres EU-Projektes Europeanisation insbesondere folgende Aspekte hervorgehoben:
- Entwicklung neuer Kompetenzen,
- Zugang zu neuem Wissen,
- Steigerung des Renommees einer Organisation,
- Zugang zu neuen Märkten,
- Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen.
In den meisten geförderten EU-Projekten, zum Beispiel im Rahmen von Horizon 2020 oder Erasmus+, arbeiten verschiedene Organisationen und Unternehmen in einem europäischen Konsortium zusammen. Es gib in diesen Konsortien zwei Rollen: eine Organisation übernimmt die Rolle als Lead-Partner oder auch Konsortialführer, alle anderen sind Konsortial-Partner. Der Lead-Partner reicht im Auftrag des gesamten Konsortiums den Projektantrag ein und übernimmt bei einer positiven Förderentscheidung die Kommunikation mit dem Förderer sowie die Verantwortung für die Projektdurchführung. Als Konsortial-Partner hat man bei der Umsetzung eines EU-Projektes in der Regel spezifische Aufgaben, die gut zu den Kompetenzen der Organisation passen. Das kann zum Beispiel die Verantwortung für die europaweite Öffentlichkeitsarbeit des Projektes sein.
Wir bei emcra haben uns bisher an mehr als zehn EU-Projekten beteiligt. In sechs Projekten waren bzw. sind wir Antragsteller und Lead-Partner. Wenn man uns fragt, welche Rolle wir bevorzugt übernehmen, dann ist die Antwort eindeutig. In der vergangenen Woche haben wir die Frage mit den Teilnehmenden unserer Qualifizierung EU-FundraiserIn diskutiert. Auch die angehenden EU-Projektexperten und -Expertinnen haben die Vor- und Nachteile eindeutig identifiziert.
Unser Tipp: Was ist also besser: Lead-Partner oder Konsortial-Partner in EU-Projekten? Schauen wir uns die wichtigsten Vor- und Nachteile jeder Rolle einmal näher an:
Vorteil als Lead-Partner: Der wichtigste Vorteil ist, dass Sie als Lead-Partner Ihre eigenen Ideen am besten umsetzen können. Sie können sich Ihre Konsortial-Partner aussuchen und den Fokus der Zusammenarbeit in Ihrem europäischen Konsortium daraufsetzen, was Sie erreichen möchten.
Nachteil als Lead-Partner: Der Lead-Partner trägt die Hauptverantwortung im Projekt. Sie sind zum Beispiel gegenüber der EU dafür verantwortlich, dass die Fördermittel ordnungsgemäß verwendet werden. Gutes Projekt- und Finanzmanagement ist hier das A und O. Wir bei emcra nutzen seit Jahren die international anerkannte Projektmanagementmethode PRINCE2. Mittlerweile bieten wir dazu auch Online-Kurse in englischer Sprache an. Hier können Sie prüfen, ob das etwas für Sie ist. Das erste Drittel des Kurses ist kostenfrei. Am besten sofort loslegen.
Vorteil als Konsortial-Partner: Sie haben nicht die Gesamtverantwortung für den Erfolg des Projektes. Manchmal ist es besser, einfach „nur“ mit zuschwimmen und trotzdem von der Förderung und den gemeinsam im Projekt erzielten Ergebnissen zu profitieren. Außerdem können Sie als Partner in EU-Projekten Ihr europäisches Netzwerk erweitern.
Nachteil als Konsortial-Partner: Sie haben weniger Einflussmöglichkeiten auf die Inhalte eines Projektes und müssen akzeptieren, dass einiges nicht so gemacht wird, wie Sie es selbst gerne hätten.
Zurück zur Ausgangsfrage: Was ist also besser? Lead-Partner oder Konsortial-Partner in EU-Projekten? Für uns bei emcra ist die Antwort klar: Wir wollen lieber Lead-Partner sein, denn wir möchten uns mit unseren Projekten zum einen weiterentwickeln und zum anderen einen Mehrwert für andere schaffen. Das gilt für viele Organisationen, die über die notwendige Erfahrung in der europäischen Zusammenarbeit verfügen. Die wenigsten Organisationen machen nur ein EU-Projekt als Lead-Partner und hören dann wieder auf. Für Organisationen, die bisher wenig oder gar nicht grenzüberschreitend gearbeitet haben, bietet es sich dagegen an, zuerst einmal in die Rolle als Konsortial-Partner zu schlüpfen. Sie haben nicht gleich die ganze Verantwortung und können in Ruhe beobachten, wie die Zusammenarbeit in EU-Projekten läuft. Ein besseres „Training“ gibt es nicht, wenn Sie später selbst als Lead-Partner erfolgreich Anträge stellen möchten.
Falls Sie Interesse und vor allem eine gute Idee für die europäische Zusammenarbeit haben – egal ob als Lead- oder als Konsortial-Partner –, dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir können bestimmt weiterhelfen (info@emcra.eu).
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