Für jede (Förder-)Gelegenheit die richtige Geschichte: Storytelling

28.09.2022, 14:53

Jeden Tag sind wir von ihnen umgeben und merken es vielleicht gar nicht: Geschichten und Stories - und das nicht nur auf Instagram, in der Lieblingsserie oder beim Feierabendschmöker. Wir erzählen uns schon seit Menschengedenken Geschichten: um Wissen zu vermitteln, Emotionen zu kommunizieren und uns gegenseitig besser zu verstehen. Wir rücken durch dieses Verständnis näher zusammen und sehnen uns dadurch umso mehr nach Geschichten als nach kalten, harten Fakten. Unser Verstand ist deshalb von Haus aus besser in der Lage, Geschichten zu verstehen, als Fakten wiederzugeben. Geschichten berühren uns inherent emotional, Fakten werden (bestenfalls) abgespeichert und oft nicht weiter reflektiert.

Wenn Sie sich diese urmenschliche Affinität zum Geschichtenerzählen zu eigen machen, können Sie auch im Berufsleben große Erfolge erzielen. Wie sich das ausdrücken kann, möchten wir Ihnen heute in unseren fünf Tipps der Woche erzählen. Also machen Sie es sich mit einer Tasse Ihres Lieblings-Heißgetränks gemütlich und lauschen Sie unserer Geschichte.

 

Unser Tipp:

Bleiben Sie neugierig und sperren Ihre Lauscher weit auf! Hören Sie den Geschichten, die um Sie herum erzählt werden, aufmerksam zu. Dadurch lernen Sie auch selbst, spannende Geschichten zu erzählen und Ihre Mitmenschen zu begeistern.

 

Was ist eigentlich eine Geschichte?

 

Vorab: Geschichte ist nicht nur Text und existiert schon gar nicht nur in Büchern und Magazinen. Auch Bilder und Videos erzählen Stories, oft sogar viel effizienter und unterhaltsamer als Texte. Die vielleicht frühesten menschlichen Geschichten, die uns bekannt sind, wurden an die Wände von Höhlen gemalt! Heutzutage sind vor allem Marketinginstrumente oft so gestaltet, dass sie ihre Botschaft so kompakt, aber gleichzeitig auch so wirksam wie möglich hervorbringen sollen. 

 

Die Struktur von erfolgreichen Stories ist aber in den allermeisten Fällen seit tausenden von Jahren gleich: Sie beginnen mit einem “Hook”, einem Ereignis oder Bild, was die Aufmerksamkeit der Rezipient:in erregen soll. Sie sind zumindest eingangs fokussiert auf eine Person, einen Ort oder eine Begebenheit. Sie haben einen Spannungsbogen, der am Ende aufgelöst wird. In der Antike bildete sich dann die Erzählstruktur der Heldenreise heraus, welche sich auch heute noch in vielen Medien erkennen lässt. Die Stories von Dante Alighieri und Batman sind sich gar nicht so unähnlich, wie sie vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mögen. 

 

Wie Sie diese Spannungsbögen in Ihren Arbeitsalltag einbauen können, erfahren Sie in unseren weiteren Tipps!

 

 

Geschichten über Ihre Organisation

 

Die Selbstdarstellung Ihres Vereins, Ihres Unternehmens oder anderweitigen Organisation gewinnt durch Storytelling an Wirkung und auch Sympathie. 

Wenn Sie auf Ihrer Website beispielsweise einfach nur Daten und Fakten herunter rattern, wird sich das wahrscheinlich niemand merken. Wenn Sie aber von Ihrer Gründungsgeschichte erzählen, das ganze aus einer persönlichen Perspektive tun und als Spannungsbogen ein Problem aufzeigen, das Ihre Organisation lösen möchte - dann bleibt die geneigte Leser:in sehr wahrscheinlich eher bei Ihnen und interessiert sich für Ihre Angebote.

 

Eine gängige Praxis hierfür ist das Konzept der Vision und Mission. Die Vision beschreibt eine Welt oder Gesellschaft, die Ihre Organisation helfen möchte zu formen. Die Mission sind Ihre konkreten Handlungen, die dazu führen sollen. Mit diesem relativ simplen Konzept lassen sich in wenigen Zeilen schon tolle Geschichten über Ihren Impact erzählen, die sowohl Kund:innen als auch potenzielle Partner interessant finden.

 

Behalten Sie beim Formulieren Ihres Mission Statements zum Beispiel die Heldenreise im Hinterkopf: Ihre Organisation soll für die Leser:in der Held der Geschichte sein, die Lösung für ein Problem.

 

 

Geschichten im Fundraising

 

Menschen spenden an Organisationen, die für sie einen Teil ihrer Lebensgeschichte widerspiegeln. Das gilt besonders für Erbschaftsspenden, die in den momentanen Zeiten des demographischen Wandels zunehmend wichtig werden. 

Die große Kunst ist es also, dass Ihre Organisation authentische Stories parat hat, mit denen sich potenzielle Spender:innen identifizieren können. Auch nach der Spende sollten Sie erzählen können, wie die Geber:in durch ihre Spende gemeinsam mit Ihnen die Welt ein bisschen besser gemacht hat.

In beiden Fällen sollten Sie das nicht (nur) durch Zahlen und Statistiken tun. Wir können uns mit Geschichten über individuelle menschliche Schicksale identifizieren und den Einfluss unserer Handlungen nachvollziehen. 

Daher spielt das Storytelling im Fundraising eine immer wichtigere Rolle. Hierbei sollte Ihre Story folgenden Richtlinien folgen:

Zeigen, nicht behaupten: Zählen Sie Fakten und Begebenheiten nicht nur einfach auf. Beschreiben Sie konkret die Situation und die Wirkung, die Ihre Organisation erzielen konnte. Nutzen Sie hierfür bildliche Sprache, beispielsweise durch die Verwendung passender Adjektive und Adverbien.

Eine klare Hauptperson: Jede gute Geschichte braucht eine Protagonist:in. Verzetteln Sie sich nicht in unbegreiflichem Zahlenwirrwarr. 

Keinen Roman schreiben: In der Kürze liegt die Würze. Die große Erzählkunst ist es, komplexe Sachverhalte einfach darzustellen. 

Potenzielle Förder:innen in der Hauptrolle: Vergessen Sie nicht darzustellen, was die Rolle Ihrer Geber:innen in Ihrer Geschichte ist. Sie sollten den Held:innen Ihrer Geschichte beispielsweise die Ressourcen zur Verfügung stellen, um ihr Ziel erreichen zu können.

 

 

Geschichten aus dem Förderdschungel

Auch Förderprogramme möchten Erfolgsgeschichten erzählen. Deshalb suchen sie nach Antragsteller:innen, deren Story am besten zu den Fördervorgaben und Zielen des Programms passt. Hier gilt es: aufmerksam lesen, sowohl in als auch zwischen den Zeilen! 

Auch wenn es dutzende Mitbewerber:innen für die unzähligen Fördertöpfe von EU, Bund, Ländern und Co. gibt, gilt: Die Anträge bewilligen am Ende immer noch Menschen. Und wie wir in den bisherigen Ausführungen schon feststellen konnten: Diese Menschen sind auf Geschichten getrimmt.

Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen? Kein Problem, wir helfen Ihnen gerne! Zum Beispiel in unseren vergangenen Fördertipps, in denen wir unsere Erfahrungen und Expertise in diversen Förderprogrammen mit Ihnen geteilt haben: zu “Kultur macht stark”, dem neuen nationalen AMIF-Programm, dem ESF Plus oder dem EU-Aktionsplan für die Sozialwirtschaft. Natürlich können Sie auch immer gerne in unserem umfassenden Weiterbildungsangebot schmökern und vielleicht gemeinsam mit emcra das nächste Kapitel in Ihrer Karriere schreiben. Wir freuen uns auf Sie!

 

Gemeinsam aus (Horror?)Geschichten lernen: Fuck up Nights

 

Nicht alle Geschichten enden gut - aber das muss nicht heißen, dass man nicht das Beste draus machen kann! Aus Fehlern lernen wir, und unterhaltsam können die Scheitergeschichten auch sein. 

So genannte Fuck Up Nights sind Teil einer neuen Kultur des Scheiterns. Man trifft sich mit Gleichgesinnten und erzählt sich gegenseitig, was mal so richtig daneben ging. Es geht sowohl darum, die eigenen Fehler zu akzeptieren als auch, aus den Fehlern von anderen zu lernen. Das alles in lockerer Atmosphäre und mit einer guten Prise Humor.

Wir wünschen Ihnen viel Kreativität und Spaß beim Geschichtenerzählen!

 

 

 

#emcra_Geschichten_vom_Fundraisingkongress

 

Wir haben in den vergangenen drei Tagen beim Deutschen Fundraising Kongress viele neue und spannende Geschichten gehört. Da wurde von Erfolgen im Bereich Fördermittel-Fundraising in Berlin und Hamburg berichtet. Wir kennen jetzt eine Insiderin für Anträge bei der Postcode-Lotterie. Und wir haben gelernt, wie weit der deutsche gemeinnützige Sektor im Bereich Krypto-Fundraising ist und was da in Zukunft spannendes passieren wird. Diese Geschichten und viele andere sollten weitererzählt werden. Wer bei unserem monatlichen Online-Vernetzungstreffen dabei ist, kann sich schon jetzt auf neue spannende Kontakte, Erfahrungen und Geschichten freuen.

 

Einmal mehr wurde in einer Studie mit 1.111 befragten Fundraising-Insider:innen aus Deutschland bestätigt, dass die Arbeit im Bereich Fundraising und Förderung eine sehr erfüllende Tätigkeit für diejenigen ist, die diesen beruflichen Weg für sich entdeckt haben. Die gesamte Branche braucht noch viel mehr Fundraising-Fachkräfte. Wer sich in diese Richtung weiterentwickeln möchte, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen spannenden Arbeitsplatz finden. Das notwendige Wissen dafür bekommt Ihr bei uns und wir sagen Euch auch, wie Ihr Eure Weiterbildung durch staatliche Förderung bis zu 100 % fördern lassen könnt.  

 

emcra selbst kann ebenfalls einige schöne Geschichten erzählen. Wir gratulieren unserer Geschäftsführerin Heike Kraack-Tichy ganz herzlich zu ihrer Wahl zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Fundraising Verbands. Viel Erfolg und viel Freude, Heike für diese für unsere Zivilgesellschaft sehr wichtige Arbeit. 

 

Heike hat zudem am vergangenen Sonntag mit ihren Kollegen Bernd und Torsten aus der Fachgruppe Fördermittel des Deutschen Fundraising Verbandes einen interessanten Fachtag gestaltet und inhaltlich einen spannenden Beitrag zum Thema “Trends in der öffentlichen Förderung: Bund – Länder – EU” beigesteuert. Danke an alle, die dabei waren, sowie für das positive Feedback, das Bernd, Torsten und Heike erhalten haben.

 

Unser INCLUDE-Projekt und unsere neue zertifizierte Weiterbildung “Inclusive Leadership leben” konnten wir einer größeren Öffentlichkeit vorstellen. Sowohl das Feedback, das Michael Kraack im Rahmen des Fachtages Leadership bekommen hat, als auch die vielen spannenden bilateralen Gespräche am emcra Stand und in unserer Leadership Lounge, die wir gemeinsam mit der Stiftung Leaders of Tomorrow, Conversio Institut und Fair Share mit Leben gefüllt haben, bestärken uns darin, auf diesem Weg weiter voran zu gehen.

 

 

 

 

Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir Informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann

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