„Tue Gutes und rede darüber“ – Projektergebnisse verbreiten und nutzen

01.08.2018, 08:34

Eine gute Kommunikation und die Verbreitung der Projektergebnisse sind das A&O für erfolgreiche EU-Projekte. Entsprechend müssen die Projektleitung und die Projektpartner großen Wert darauf legen, dass eine breite Öffentlichkeit von dem Projekt erfährt und sein Nutzen nach außen sichtbar wird. Dabei bewertet die EU den Nutzen danach, wie Inhalte und Ergebnisse verwendet und nach Projektende verwertet werden.

Sie müssen bereits in der Phase der Projektentwicklung die späteren NutzerInnen im Blick haben und überlegen, wie Sie den Wirkungskreis über die projektbeteiligten Akteure hinaus erweitern. Die überzeugende Verbreitungs- und Nutzungsstrategie ist fester Bestandteil im Antrag und damit wichtiges Auswahlkriterium für eine Förderung.

Das Konzept von Verbreitung (dissemination) und Nutzung (exploitation) von Projektergebnissen spiegelt sich in den Förderbedingungen aller EU-Programme in unterschiedlicher Ausprägung wieder. Besonders hoch ist die Messlatte bei Innovations- und Modellprojekten, wenn Sie z. B. ein neues Produkt entwickeln oder eine innovative Methode in ein bestehendes System einführen möchten. Doch selbst bei niedrigschwelligen Vorhaben, die den Austausch und den Aufbau von Netzwerken im Fokus haben, müssen verwertbare Ergebnisse verbreitet werden.

Unser Tipp: Das Verbreitungshandbuch der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NABIBB) gibt hilfreiche Empfehlungen und praktische Tipps, wie Sie eine effektive Verbreitung realisieren und Nachhaltigkeit im Projekt sicherstellen. Sie finden viele anschauliche Beispiele und Arbeitsvorlagen – z. B. einen Verbreitungs- und Nutzungsplan für die einzelnen Projektphasen oder eine Anleitung, wie Sie eine Wirkungsanalyse (impact assessment) durchführen.

Das Handbuch richtet sich in erster Linie an ProjektleiterInnen und Organisationen, die Strategische Partnerschaften im EU-Bildungsprogramm Erasmus+ durchführen. Darüber hinaus ist es aber mit seinen Good-Practice-Beispielen und den Praxistipps von erfahrenen ProjektmanagerInnen in Erasmus+-Projekten auch für weitere Projektverantwortliche eine hilfreiche Publikation. So erläutert Heike Kraack-Tichy, Geschäftsführerin der emcra GmbH im Handbuch (siehe S. 8), warum für emcra vor allem die NutzerInnen im Fokus jedes Projektes stehen und welche Bedeutung international anerkannte Projektmethoden im Kontext von Verbreitung und Verwertung von Projektergebnissen haben.

Ähnliche Publikationen finden Sie auch in anderen EU-Programmen – wie im Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020:

#emcra Praxisnews

Auch in den aktuell von emcra durchgeführten Projekten spielen Dissemination und Exploitation vom Projektstart an eine bedeutende Rolle. So auch in unserem EU-Projekt 'Digitalisation', welches das Ziel verfolgt, ein frei zugänglichen Selbstlern-Online Tool für GeschäftsführerInnen, ManagerInnen und MitarbeiterInnen von europäischen KMU aus dem Bereich „Business Services“ (Unternehmensdienstleistungen) zu entwickeln, um diese bei der digitalen Transformation ihres Unternehmens zu begleiten.

Alle beteiligten Projektpartner verbreiten die Projektfortschritte auf ihren Webseiten, via Social Media, Mailings, Newslettern oder auf Netzwerkveranstaltungen. Grundlage bildet der Dissemination Plan, welcher zu Beginn des Projektes von emcra gemeinsam mit dem verantwortlichen Partner für das Arbeitspaket Dissemination erstellt wurde. Zum Projektende werden Multiplikatorenveranstaltungen durchgeführt. Diese informieren über den Entwicklungsprozess des EU-Projektes sowie die Projektergebnisse und tragen das Projekt in die breite Öffentlichkeit. Die Besucher der Veranstaltung werden direkt vor Ort zur Nutzung des Selbstlern–Online Tools motiviert. Dies wird auch vom Fördermittelgeber erwartet und positiv bewertet.

Darüber hinaus wurde im Projekt 'Digitalisation', basierend auf der bekannten Projektmanagementmethode PRINCE2 (#Zertifizierte Online Weiterbildung), der 'User'- und 'Supplier'-Ansatz angewendet. Die 'User' repräsentieren die direkte Zielgruppe, die 'Supplier' die Anbieter im Bereich Digitalisierung. Für beide Gruppen werden Dissemination-Aktivitäten vom gesamten Konsortium durchgeführt.

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