Migration: Forschungs- und Innovationsförderung via Horizont 2020

22.11.2017, 17:59

Der Umgang mit Migration ist in den letzten Jahren ein dominierendes Thema in Politik, Gesellschaft und Medien geworden. Dieser öffentliche Diskurs hat auch die Ausrichtung der Förderpolitik beeinflusst. Exemplarisch zeigt sich dies bei Horizont 2020, dem großen Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union (EU).

In der komplexen Programmstruktur von Horizont 2020 findet sich Migration als Förderthema in der Programmsäule „Gesellschaftliche Herausforderungen“ wieder. Über die Bewilligung von Mitteln aus diesem Fördertopf werden Projekte zu politisch relevanten Themen realisiert, die von gesellschaftlichem Interesse für die Bürgerinnen und Bürger Europas sind. Speziell innerhalb des Schwerpunkts „Europa in einer sich verändernden Welt: integrative, innovative und reflektierende Gesellschaften“ werden interdisziplinäre Forschungsvorhaben und Innovationen umgesetzt, in denen die Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften die Führungsrolle innehaben.

Unser Tipp: Im Programmschwerpunkt „Europa in einer sich verändernden Welt: integrative, innovative und reflektierende Gesellschaften“ können nicht nur Universitäten und klassische Forschungseinrichtungen Fördermittel beantragen - auch für Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbände und zivilgesellschaftliche Organisationen gibt es zahlreiche Beteiligungsmöglichkeiten.

Gefördert werden zwei bis fünfjährige, meist großvolumige und transnational ausgerichtete Projekte. Die Voraussetzung für antragstellende Organisationen und Projektpartner ist ein nachweislicher juristischer Status. In einzelnen Programmkomponenten können Projektpartner auch „natürliche Personen“ sein.


Die Europäische Kommission hat gezielte Förderthemen in den aktuellen Aufrufen zu Migration vorgegeben. Bis zum 13. März 2018 können Projektvorschläge zu folgenden aktuellen Aufrufen eingereicht werden:


1. Call: Addressing the challenge of forced displacement (9 Mio. Euro Fördervolumen)

2. Call: Mapping and overcoming integration challenges for migrant children (9 Mio. Euro Fördervolumen)

3. Call: Towards forward-looking migration governance: addressing challenges, assessing capacities and designing future strategies (9 Mio. Euro Fördervolumen)

4. Call: Addressing the challenge of migrant integration through ICT-enabled solutions (12 Mio. Euro Fördervolumen)

 
Das wichtigste Referenzdokument ist das Arbeitsprogramm 2018-2020von Horizont 2020, konkret der Programmteil „Europe in a changing world: inclusive, innovative and reflective societies". Darin finden Sie die Ausschreibungsthemen für die Jahre 2018-2019 detailliert mit Angaben zu den Inhalten, Fristen und den finanziellen Rahmen beschrieben.


Zu den ausführlichen Ausschreibungsdokumenten gelangen Sie über das „Horizont 2020“- Teilnehmerportal der Europäischen Kommission. Die Antragstellung erfolgt ausschließlich elektronisch nach vorheriger Registrierung über den sogenannten „Submission Service“.


Weiterführende Informationen zum Programmbereich „Europa in einer sich verändernden Welt: integrative, innovative und reflektierende Gesellschaften“ in deutscher Sprache erhalten Sie über die Nationale Kontaktstelle „Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften“. Sie ist beim EU-Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) angesiedelt. 

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