Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 30.04.2025
Krisen sind oft die besten Zeiten für neue Chancen. Wenn die Konjunktur schwächelt, entstehen auch neue Möglichkeiten: Organisationen und (soziale) Unternehmen haben dann mehr freie Kapazitäten, um Projekte zu entwickeln – und der Bedarf an Expertise rund um Fördermittel wächst spürbar. Wir beobachten dieses Muster bereits seit vielen Jahren.
Haben Sie bereits Berufserfahrung gesammelt und kennen sich in Ihrer Branche oder Region gut aus? Dann bringen Sie wichtige Voraussetzungen mit, um als Fördermittelberater:in erfolgreich durchzustarten. Als Fördermittelberater:in helfen Sie gemeinnützigen Organisationen, ihre wichtige Arbeit durch Fördermittel zu finanzieren oder unterstützen innovative (Sozial-)Unternehmen dabei, ihre Ideen erfolgreich umzusetzen.
Besonders wertvoll: Ein starkes Netzwerk und praktische Erfahrung. Beides ist in dieser Tätigkeit Gold wert. In der Welt der Fördermittelberatung ist Alter übrigens absolut kein Nachteil. Was die Agentur für Arbeit vielleicht als „schwer vermittelbar“ einstuft, ist in der Selbstständigkeit Ihr Pluspunkt: Erfahrung, Praxiswissen, Kompetenz und Vertrauen.
Aber ganz so einfach ist das mit der Selbstständigkeit natürlich nicht. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie jetzt lohnt es sich, diesen Schritt sorgfältig abzuwägen und vorzubereiten – zum Beispiel erst einmal nebenberuflich. Mit einer Teilzeitstelle bleiben Sie sozialversichert und haben gute Chancen, sich Weiterbildungen, die Sie für Ihre neue Tätigkeit ggf. benötigen, fördern zu lassen – oft bis zu 100 %. Das emcra-Weiterbildungsportfolio bildet die gesamte Förder- und Fundraisinglandschaft in Deutschland ab. Sehr gerne unterstützen wir Sie mit Profi-Wissen und unserer langjährigen Praxiserfahrung auf Ihrer Reise in die Selbstständigkeit!
Kurz gesagt: Jetzt könnte genau der richtige Moment sein, um Ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Nutzen Sie die Gelegenheit und bewerten Sie Ihre Erfolgschancen mit den Tools, die wir Ihnen in unseren Tipps weiter unten an die Hand geben.
Der Schritt in die (Teil-)Selbstständigkeit ist immer ein Wagnis. Aber wer nicht wagt, der oder die nicht gewinnt - und mit der richtigen Vorbereitung lässt sich das Risiko beträchtlich minimieren!
PESTLE - Chancen und Risiken meiner Selbständigkeit
Bevor Sie als Fördermittelberater:in loslegen, lohnt es sich, Ihr Umfeld gründlich zu analysieren. Die PESTLE-Analyse hilft Ihnen, politische (P), wirtschaftliche (E), soziale (S), technologische (T), rechtliche (L) und ökologische (E) Faktoren systematisch zu betrachten. Fragen wie: „Gibt es politische Förderprogramme, die meine Selbstständigkeit unterstützen?“ oder „Welche wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflussen meinen potenziellen Kundenkreis?“ bringen Sie auf wichtige Erkenntnisse.
Im Rahmen der Analyse erkennen Sie, wie Megatrends Ihr Business beeinflussen. Trends wie Digitalisierung, demografischer Wandel oder Nachhaltigkeit verändern die Förderlandschaft stark. Im sozialen Bereich steigen die Anforderungen an Digitalisierung; Unternehmen setzen zunehmend auf Nachhaltigkeitsprojekte. Diese Prozesse können Sie mithilfe der PESTLE-Methode gezielt analysieren. Überlegen Sie: Welche Trends sind für Ihre Zielgruppen relevant? Welche davon eröffnen neue Beratungsfelder? Indem Sie sich frühzeitig positionieren, verschaffen Sie sich Wettbewerbsvorteile.
Eine gründliche Analyse verhindert, dass Sie später von antizipierbaren externen Veränderungen überrascht werden. Sie können zudem frühzeitig Strategien entwickeln, um Risiken abzufedern oder Chancen aktiv zu nutzen.
Denken Sie daran: PESTLE ist kein einmaliger Prozess – regelmäßiges Aktualisieren lohnt sich, gerade in dynamischen Zeiten. Setzen Sie sich das Ziel, mindestens zweimal im Jahr bewusst auf neue Entwicklungen zu schauen und Ihre Positionierung gegebenenfalls anzupassen - das gilt insbesondere, wenn Sie bei Ihrer ersten Analyse festgestellt haben, dass der Schritt in die Selbständigkeit momentan noch eher ungünstig wäre.
Weitere Informationen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur PESTLE-Analyse finden Sie in unserem upgrade2europe-Handbuch (Kapitel 04)!
GAP-Analyse - Mut zur Lücke!
Eine ehrliche GAP-Analyse ist Gold wert. Erstellen Sie eine Liste und notieren Sie:
Seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst. Vielleicht sind Sie stark im Projektmanagement, aber unsicher im Bereich EU-Fundraising. Oder Sie kennen NGOs gut, haben aber noch wenig Erfahrung in der Fördermittelbeschaffung für kleine Unternehmen. Diese Lücken sind kein Problem – wichtig ist es, sie zu erkennen und gezielt anzugehen.
Tipp: Bitten Sie auch Kolleg:innen oder Mentor:innen um ehrliches Feedback. Außenperspektiven decken oft blinde Flecken auf.
Aus der Analyse können Sie einen Lernplan für Ihre Selbstständigkeit ableiten: Sobald Sie Ihre Lücken identifiziert haben, entwickeln Sie einen konkreten Lernplan. Statt irgendwann einmal ein Seminar zu besuchen, planen Sie gezielt:
Gerade die Fördermittelberatung erfordert kontinuierliche Weiterbildung. Es ist daher völlig normal, dass Lernen ein fester Bestandteil Ihres Arbeitsalltags wird. Das Positive daran: Vieles können Sie direkt „on the job“ lernen, also unmittelbar in Ihren Projekten anwenden.
Planen Sie bewusst kleine Lernschritte ein – zum Beispiel, sich die Regularien eines Ihnen bisher weniger bekannten Förderprogramms, das für Ihre Zielgruppe von großem Interesse ist, zu verinnerlichen. So bleibt Ihr Fortschritt sichtbar und motivierend.
Weitere Informationen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu einer professionellen GAP-Analyse, die systematisch Stärken und Schwächen zu Tage befördert, finden Sie in unserem upgrade2europe-Handbuch (Kapitel 05).
Ihre Strategien für einen erfolgreichen Start
Die SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) hilft Ihnen, eine Strategie für Ihre Selbstständigkeit zu entwickeln, die auf Ihrer ganz persönlichen Arbeits- und Lebensrealität basiert.
Basierend auf dieser Analyse entwickeln Sie konkrete Maßnahmen. Zum Beispiel: Wenn Sie feststellen, dass Akquise eine Schwäche ist, könnten Sie sich gezielt Unterstützung holen oder frühzeitig Fortbildungen im Bereich Marketing besuchen. Es ist zudem immer eine gute Idee, sich mit anderen im Netzwerk zusammenzutun und auf positive Netzwerkeffekte zu setzen. Wir empfehlen - aufbauend auf unseren eigenen positiven Erfahrungen - den Deutschen Fundraising Verband für alle, die ihre Selbständigkeit im Dritten Sektor bzw. in der Sozialwirtschaft sehen. Alternativ bietet sich das IBWF-Netzwerk für Mittelstandsberater an, wenn Sie sich in Richtung KMU-Beratung positionieren möchten. Auf diese Weise bauen Sie Ihr Business von Anfang an auf ein stabiles Fundament.
Weitere Informationen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur SWOT-Analyse finden Sie in unserem upgrade2europe-Handbuch (Kapitel 06).
Business Model Canvas - besser als jeder Businessplan
Anstatt sich monatelang mit einem klassischen Businessplan zu quälen, nutzen Sie das Business Model Canvas (BMC), um Ihre Geschäftsidee übersichtlich auf einer einzigen Seite darzustellen. Das BMC hilft Ihnen, alle wichtigen Bausteine Ihres Geschäftsmodells zu durchdenken: Wer sind Ihre Kunden? Welches Problem lösen Sie für diese? Wie erreichen Sie Ihre Zielgruppen? Was kostet Ihr Angebot – und was bringt es ein?
Gerade für den Start als Fördermittelberater:in ist ein BMC ideal, um flexibel zu bleiben: Sie können Ideen schnell entwickeln, testen und anpassen, bevor Sie Zeit und Geld in eine bestimmte Richtung investieren.
Ein Tipp: Drucken Sie sich eine große Vorlage aus oder arbeiten Sie an einer digitalen Pinnwand wie Miro oder Padlet. So können Sie Ihre Ideen visuell entwickeln und leichter weiterentwickeln.
Überprüfen und passen Sie Ihr Geschäftsmodell regelmäßig an. Das Business Model Canvas ist nicht nur für den Start gedacht. Erfolgreiche Selbstständige nutzen es fortlaufend, um ihr Geschäftsmodell anzupassen, sobald sich der Markt oder die eigenen Angebote verändern. Und der Förder- und Fundraisingmarkt befindet sich stets im Wandel, insbesondere dank neuer oder auslaufender Ausschreibungen oder politischer Veränderungen. Regelmäßige Updates Ihres Canvas helfen Ihnen, flexibel und anpassungsfähig am Markt zu bleiben – ein entscheidender Erfolgsfaktor in bewegten Zeiten.
Vielleicht stellen Sie nach einigen Monaten fest, dass Ihre Hauptkunden nicht NGOs, sondern kleine Technologieunternehmen sind. Oder Sie entdecken eine Nische, die genau zu Ihnen passt, etwa die Fördermittelberatung speziell für Klimaschutzprojekte. Mit dem BMC können Sie solche Erkenntnisse schnell integrieren und Ihr Geschäftsmodell dynamisch anpassen.
Weitere Informationen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Entwicklung Ihres Business Model Canvas finden Sie in unserem upgrade2europe-Handbuch (Kapitel 07).
Förderung für Ihre Selbständigkeit
Der Weg in die Selbstständigkeit kann durch verschiedene Förderprogramme erheblich erleichtert werden. Gerade angehende Fördermittelberater:innen sollten diese Möglichkeiten kennen und strategisch nutzen!
Grundsätzlich stehen Ihnen drei Förderbereiche offen: Gründungsförderung, Weiterbildungsförderung und Beratungsförderung.
Gründungsförderung unterstützt Sie finanziell beim Start in die Selbstständigkeit. Ziel ist es, Ihre finanzielle Absicherung in der Anfangsphase zu erleichtern und Ihnen den Aufbau Ihres Geschäfts zu ermöglichen. Zu nennen sind hier vor allem der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit oder relativ günstige Existenzgründungsdarlehen, beispielsweise von der KfW.
Beratungsförderung ermöglicht es Ihnen, Ihre professionellen Beratungsleistungen zukünftigen Kunden ggf. mit der Unterstützung durch Förderprogramme anbieten zu können. Das erleichtert die Akquise meist erheblich. Hier gibt es zum Beispiel das BAFA-Programm Förderung von Unternehmensberatungen für KMU sowie diverse Landesprogramme (am besten zu recherchieren über die Förderdatenbank des Bundes).
Weiterbildungsförderung greift Ihnen inhaltlich und methodisch unter die Arme. Investitionen in Projektmanagement-Skills, Fachwissen zu EU-Förderprogrammen oder Marketing-Workshops zahlen sich schnell aus: Sie machen Sie nicht nur fachlich kompetenter, sondern erhöhen auch Ihre Sichtbarkeit am Markt deutlich. Von der Agentur für Arbeit gibt es den klassischen Bildungsgutschein (für Arbeitsuchende) und die Weiterbildungsförderung über das Qualifizierungschancengesetz (für Angestellte). Des Weiteren können Sie, falls Sie bereits (teil)selbständig sind, das Förderprogramm KOMPASS nutzen. Auch bei der Weiterbildungsförderung lohnt sich ein Blick auf landesspezifische Programme via Förderdatenbank des Bundes.
Wichtig: Informieren Sie sich frühzeitig! Viele Förderprogramme erfordern, dass der Antrag vor Beginn der Selbstständigkeit gestellt wird. Nutzen Sie auch Beratungsangebote von Gründungszentren oder Ihrer IHK, um keine Chancen zu verpassen. Recherchieren Sie gezielt nach Förderprogrammen für Bildungsmaßnahmen – oft gibt es mehr Möglichkeiten, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Viele Programme lassen sich sogar miteinander kombinieren!
Wer sich für eine zertifizierte Fördermittel- oder Fundraising-Weiterbildung von emcra interessiert, kann eine Abkürzung nehmen. Einfach anrufen (030 - 3180 1330) oder eine Mail schreiben (info@emcra.eu). Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem Förderantrag - das ist dann auch schon eine erste gemeinsame Praxisübung. :)
Alles durchorganisiert, Strategie im Anschlag, Risiken bewertet und Fördermöglichkeiten ausgelotet? Dann wünschen wir Ihnen viel Erfolg beim selbstbestimmten Durchstarten zu neuen Berufshorizonten!
#emcra_Berater:innen
Seit Beginn unserer Tätigkeit haben wir es uns zur Maxime gemacht, nichts zu propagieren, was wir nicht kennen und nicht wirklich mit gutem Gewissen empfehlen können. Das gilt auch für die Arbeit als selbständige Fördermittel-Berater:in. Heike und Mika, unsere Geschäftsführer:innen, haben 2002 auch alleine angefangen - übrigens in einer Zeit, als Deutschland als “kranker Mann Europas” galt und wir eine Arbeitslosigkeit von über 4 Mio. Menschen hatten. Die ersten Mitarbeiter:innen sind erst 2005 dazugekommen. Zuerst mussten wir es also auch “solo” schaffen, wobei es sehr wertvoll war, dass wir zumindest zu zweit waren.
Wir kennen viele weitere erfolgreiche Gründungsgeschichten in den Bereichen Fundraising und Förderung. Selbstständigkeit ist bei weitem nicht für alle etwas und Menschen, die denken, dass sie als Fördermittelberater:in das schnelle Geld machen, landen nicht selten bei windigen Anbietern oder ehe sie sich versehen, wieder in einer abhängigen Beschäftigung. Da Fördermittel- und Fundraising-Wissen so begehrt ist, braucht man zumindest keine große Angst vor dem Scheitern als Fördermittelberater:in zu haben. Es findet sich immer wieder ein guter Job, wenn es - aus welchen Gründen auch immer - nicht klappen sollte.
Das und wie es erfolgreich funktionieren kann, zeigen viele Erfolgsgeschichten von Teilnehmenden aus unseren Weiterbildungen. Nicht wenige unserer beliebten und fachkundigen Dozent:innen und externen Berater:innen haben wir zuerst als Teilnehmende kennengelernt - u. a. Anne 2005, Axel 2008 oder Henning 2010.
Es gibt im Fundraising- und Fördermittel-Bereich weiter erheblichen Bedarf nach fachlich gut ausgebildeten und seriösen Berater:innen. Wenn Sie schon einmal mit dem Gedanken einer Selbständigkeit gespielt haben, dann ist jetzt vielleicht genau die richtige Zeit. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie unsicher sind. Wir teilen gerne unsere Erfahrungen (030 - 3180 1330; info@emcra.eu).
Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme an unseren Weiterbildungen zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann.