Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 15.10.2025

Ob Ehrenamt, Sozialunternehmen oder NGO – immer mehr junge Menschen übernehmen Verantwortung, oft früher, als sie selbst erwartet hätten. Sie leiten Teams, koordinieren Projekte und gestalten Wandel – meist ohne klassische Vorbereitung, aber mit umso mehr Leidenschaft. Gleichzeitig wächst der Druck: Erwartungen sind hoch, Strukturen oft brüchig und der Spagat zwischen Idealismus und Realität kostet Kraft.
Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt für die Zivilgesellschaft. In vielen Organisationen treffen Generationen, Werte und Arbeitsweisen aufeinander – während erfahrene Führungskräfte in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Mit ihnen droht wertvolles Wissen verloren zu gehen: Erfahrung in Krisen, institutionelles Gedächtnis, Beziehungskompetenz und tiefes Verständnis dafür, wie Veränderung in komplexen Strukturen gelingt. Gleichzeitig wächst der Bedarf, junge Menschen auf Führungsaufgaben vorzubereiten und den Wissenstransfer aktiv zu gestalten.
Genau hier setzen die ZUKUNFTSMACHER:INNEN an – eine Initiative, die Menschen und Organisationen im zivilgesellschaftlichen Sektor stärkt, um Verantwortung, Zusammenarbeit und gesellschaftliche Wirkung neu zu gestalten. In Camps und Innovationsformaten entstehen Lernräume für Selbstorganisation, Resilienz und systemisches Denken – für alle, die Strukturen zukunftsfähig machen wollen.
Im Gründungsteam arbeiten unsere Geschäftsführer:innen Heike Kraack-Tichy und Michael Kraack mit Lena Glemser zusammen. Sie verbinden zwei Generationen, Perspektiven und Erfahrungen miteinander. Sie eint die Vision, gesellschaftlichen Wandel durch wirksames Engagement und neue Formen von Führung und organisationaler Entwicklung zu ermöglichen – menschlich, gemeinschaftlich und praxisnah.
Unser Tipp: Junge Menschen übernehmen heute früh Verantwortung – oft mit viel Engagement, aber wenig Begleitung. Das Young Leadership Camp am 30. Oktober in Berlin bietet Raum, um genau das zu verändern: Ein Tag für Austausch, Selbstführung und Co-Leadership – für alle unter 40, die wachsen wollen, und für Organisationen, die ihren Nachwuchs stärken möchten.
Reverse Mentoring: Wissen fließt beidseitig
Traditionelles Mentoring geht von älter zu jünger – Reverse Mentoring kehrt das um: Jüngere übernehmen die Rolle von Mentor:innen für ältere Führungskräfte. Auf diese Weise teilen sie Impulse, digitale Kompetenz und neue Perspektiven – während erfahrene Führungskräfte Zugänge zu strategischem Denken, Kontextwissen und organisatorischer Erfahrung öffnen. Reverse Mentoring bringt Erfahrung und neue Ideen zusammen – für Führung, die zuhört, teilt und wächst.
Im zivilgesellschaftlichen Bereich ist das besonders wertvoll: Der Abstand zwischen Generationen, Technologien und Wertesystemen wächst stärker als gedacht. Ein gut gematchtes Reverse-Mentoring-Paar kann helfen, diese Lücken zu überbrücken, und zwar mit Respekt, klaren Erwartungen, offenen Gesprächen und regelmäßiger Reflexion.
Ab 2026 starten die ZUKUNFTSMACHER:INNEN ein eigenes Reverse-Mentoring-Programm, das gezielt Menschen aus der Zivilgesellschaft miteinander vernetzt.
Wer Interesse hat, mitzumachen oder Partner:in werden möchte, kann jetzt schon Kontakt aufnehmen: info@zukunftsmacher-innen.org.
Lernen statt Leiter: Wie die Gen Z Führung neu definiert
Die Deloitte Gen Z & Millennial Studie 2025 zeigt einen klaren Wandel im Verständnis von Führung. Nur 6 % der Gen Z nennen eine Führungsposition als primäres Karriereziel – nicht aus Mangel an Ehrgeiz, sondern weil sie Arbeit anders bewerten: Lernen, persönliche Entwicklung und Work-Life-Balance stehen im Vordergrund.
Was sie sich von Führungskräften wünschen, ist ebenfalls neu gedacht: weniger Kontrolle, mehr Inspiration. Führung soll befähigen, nicht verwalten. Sie soll Mentoring & Coaching sein und echtes Interesse am Wachstum anderer hegen. Der Wert liegt nicht im Status, sondern in der Wirkung.
Für Organisationen bedeutet das: Wer junge Talente gewinnen und halten will, muss Lernräume statt Karriereleitern schaffen. Es braucht Chancen zum Ausprobieren, Feedback auf Augenhöhe und eine Kultur, die Sinn, Entwicklung und mentale Gesundheit ernst nimmt.
Führung im Wandel der Zivilgesellschaft
Wer in der Zivilgesellschaft Verantwortung übernimmt, tut das selten wegen eines Titels, sondern aus Überzeugung. Viele junge Führungskräfte starten mit Leidenschaft, Ideen und dem Wunsch, wirklich etwas zu bewegen. Doch plötzlich stehen sie mitten in einer Führungsrolle – ohne Vorbereitung, ohne Sparring, oft allein.
In einem Gastartikel auf nachhaltigejobs.de erzählen junge Engagierte, was sie antreibt, wie sie mit Überforderung umgehen und warum gute Führung mehr ist als Talent oder Theorie. Sie zeigen, dass echte Wirksamkeit erst dort entsteht, wo Austausch, Reflexion und gemeinsames Lernen möglich sind.
Führung braucht Räume, in denen Unsicherheiten ausgesprochen, Fehler geteilt und Perspektiven verbunden werden dürfen. Hier setzen die ZUKUNFTSMACHER:INNEN an: Sie schaffen Lern- und Begegnungsräume, in denen junge Führung wachsen kann: menschlich, gemeinschaftlich und zukunftsorientiert.
Zukunft machen mit emcra
Nicht nur junge Menschen wollen Organisationen anders führen und erleben. Der Wunsch nach mehr Beteiligung, klaren Entscheidungsprozessen und echter Mitverantwortung zieht sich durch alle Altersgruppen und Erfahrungsebenen. Zukunft kann – und sollte – gemeinsam gestaltet werden, unabhängig davon, wie lange jemand schon führt oder Verantwortung trägt.
Genau an dieser Stelle setzen die Methoden Soziokratie und Facilitation an. Sie bieten einen Rahmen, in dem Zusammenarbeit strukturierter, wertschätzender und gleichzeitig wirksamer wird. Statt Führung als Rolle „von oben“ zu denken, entstehen Beteiligungsprozesse, in denen Teams gemeinsam Entscheidungen treffen, Verantwortung teilen und ihre Arbeit bewusster gestalten.
Mit unserem Weiterbildungsangebot Soziokratie und Facilitation für erfolgreiche Teams und Organisationen knüpfen wir direkt an diese Haltung an. Die Entwicklung partizipativer Führungskompetenzen ist nicht nur ein Thema für junge Talente, sondern für alle, die Organisationen zukunftsfähig machen wollen.
Übrigens bieten wir gerade in Zusammenarbeit mit der Stiftung Leaders of Tomorrow die zwei kommenden Facilitation-Seminare für Selbstzahler:innen zum absoluten Freundschaftspreis an. Weitere Infos dazu und die Anmeldung für die Seminare finden Sie hier!
Wir erleben, wie Führung neu entsteht – leiser, vernetzter, menschlicher. Lassen Sie uns diesen Wandel gemeinsam gestalten.
#emcra_und_Leadership
Die Diskussion über neue Führung in der Zivilgesellschaft nimmt Fahrt auf – und sie ist überfällig. Während erfahrene Führungskräfte in den Ruhestand gehen, übernehmen junge Menschen Verantwortung, oft ohne Vorbereitung, aber mit großer Leidenschaft. Zwischen Idealismus und Realität entsteht ein Spannungsfeld, das wir nicht ignorieren dürfen.
Bei emcra beschäftigen wir uns seit vielen Jahren mit Fragen guter Führung, Organisationsentwicklung und Transformation – etwa im Rahmen von Projekten wie INCLUDE, SMARTER SMEs oder upgrade2europe. Mit der neuen Initiative ZUKUNFTSMACHER:INNEN geht emcra nun einen Schritt weiter: Wir schaffen Lernräume, in denen sich junge und erfahrene Führungskräfte begegnen, voneinander lernen und gemeinsam neue Strukturen erproben können.
Unser Fazit: Die Zukunft der Zivilgesellschaft hängt davon ab, wie wir Führung verstehen und leben. Wenn Erfahrung und Neugier, Stabilität und Wandel, Struktur und Menschlichkeit zusammenkommen, entsteht nicht nur neue Führung – sondern echte Zukunftsfähigkeit.
Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme an unseren Weiterbildungen zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann.