Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 16.12.2020
Das emcra-Team wünscht Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Der nächste emcra EU-Fördertipp erscheint am 6. Januar 2021.
Ende gut alles gut! Die letzten politischen Hürden auf dem Weg zur neuen EU-Förderperiode, die jetzt wie geplant am 1. Januar 2021 starten kann, konnten in der vergangenen Woche aus dem Weg geräumt werden. Das ist eine gute Gelegenheit, die bewegten sieben Jahre der zu Ende gehenden EU-Förderperiode 2014 bis 2020 zu bewerten und noch einmal Revue passieren zu lassen.
Unsere Welt und Europa hat sich verändert: Zu Beginn des zu Ende gehenden Jahrzehnts hatte die Schuldenkrise die EU politisch und wirtschaftlich fest im Griff. Die EU musste sparen und so gab es für die Jahre 2014 bis 2020 keine Zunahme der EU-Mittel. Weitere wichtige Stationen waren: die Flüchtlingskrise, die BREXIT-Abstimmung und der Austritt des Vereinten Königreichs, Donald Trump kam (und geht sehr wahrscheinlich bald wieder) sowie der Aufstieg des Populismus und das Erstarken eines neuen Nationalismus in Europa. Beim letzten Punkt bleibt die Hoffnung, dass sich der viel diskutierte Rechtstaatsmechanismus in der Zukunft nicht als Papiertiger erweist, insbesondere wenn weitere EU-Staaten in den kommenden Jahren von EU-Integrationsgegnern regiert werden sollten.
Vier große politische Herausforderungen dominierten bzw. dominieren die politische Agenda der EU und damit auch die Gestaltung der EU-Förderpolitik:
- auf die Flüchtlingskrise hat die EU mit einer graduellen Umverteilung der verfügbaren Mittel reagiert;
- die Herausforderungen der digitalen Transformation wurden vom EU-Fördersystem ebenfalls adaptiert;
- DAS Thema zum Ende der Förderperiode war die Klimadebatte. Die grüne Wende sollte zum wichtigsten förderpolitischen Ziel für die kommenden Jahre werden, aber ...
- die weltweite Pandemie hat noch einmal alles verändert und wirbelt das EU-Fördersystem gegenwärtig gehörig durcheinander.
Zum Ende der laufenden Förderperiode haben sich die wirtschaftspolitischen Grundlagen der EU im Vergleich zur Situation vor sieben Jahren grundlegend verändert. Nicht mehr haushaltspolitische Disziplin und eine europäische „schwarze Null“ beherrschen die Förderagenda, sondern es wird mit der „EU-Bazooka“ auf alles „geschossen“, was dem wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Pandemie im Wege stehen könnte. Das führt fast zu einer Verdoppelung der EU-Mittel ab 2021. Mit den Folgen und den Chancen dieser neuen förderpolitischen Rahmenbedingungen setzt sich unser nächster Fördertipp Anfang Januar 2021 auseinander.
Als Fazit für die Jahre 2014 bis 2020 bleibt: Die EU stellt umfangreiche Förderinstrumente zur Verfügung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur wirtschafts- und sozialpolitischen Zusammenarbeit in Europa. Und wenn es darauf ankommt, dann gelingt es trotz unterschiedlicher Interessen der Mitgliedstaaten immer wieder, einen tragfähigen Kompromiss zu finden, um auch neuen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen.
Unsere Weihnachts-Tipps: Was für die Staaten gilt, das gilt in anderer Form auch für Ihre Organisation oder Ihr Unternehmen. Ständig müssen Sie sich neuen Herausforderungen stellen. Wer jedoch mittel- und langfristig handelt, der hat bessere Chancen, diese Herausforderungen zu meistern. Wir möchten Ihnen am Beispiel von emcra zeigen, welchen unverzichtbaren Beitrag EU-Förderprojekte zur Weiterentwicklung einer Organisation leisten können. emcra hat von 2014 bis 2020 fünf EU-Förderanträge für eigene Projekte gestellt, die glücklicherweise alle gefördert wurden. Dank dieser Förderung standen unseren europäischen Partnern und emcra mehr als 1,5 Mio. Euro zur Verfügung. Das haben wir daraus gelernt:
1. Internationale Zusammenarbeit auf dem nächsten Level dank Europeanisation
Mit dem Projektergebnis von Europeanisation haben wir ein Organisationsentwicklungs-Tool geschaffen, das wir selbst auch immer wieder als Referenz zur Messung des europäischen Reifegrads von emcra anwenden. Das vor kurzem gestarteten Nachfolgeprojekt upgrade2europe bietet die Möglichkeit, sowohl das Europeanisation-Tool als auch emcra auf das nächste Level zu heben. Wir möchten, dass möglichst viele kleine und mittlere Unternehmen und Organisationen (KMU und KMO) wie wir die Chancen der grenzüberschreitenden Arbeit in Europa nutzen.
2. Risikomanagement in Zeiten von Corona
Als besonders wertvoll hat sich CASSANDRA erwiesen. Zuletzt als durch die Corona-Pandemie das Thema Risikomanagement bzw. die Sicherung des Geschäftsbetriebes (Business Continuity Management) zu einem entscheidenden Faktor für die Zukunft aller Unternehmen und Organisationen wurde. Natürlich auch für uns bei emcra. Aber auch bei der Umsetzung der neuen Vorgaben der ISO 9001:2015 hat sich CASSANDRA für emcra als sehr nützlich erwiesen.
3. Digitale Transformation – dank Erfahrung in EU-Projekten
Im Prozess der digitalen Transformation stehen viele Organisationen und Unternehmen noch am Anfang. Der internationale Austausch und die Projektergebnisse von Digitalisation haben uns darin bestärkt, emcra Schritt für Schritt zu einem digitalen Betrieb weiterzuentwickeln. Wie nützlich und überlebenswichtig das ist, hat uns die Corona-Pandemie eindrucksvoll vor Augen geführt. emcra konnte im März 2020 innerhalb von kurzer Zeit auf 100 % Online-Weiterbildung umstellen. Viele andere Anbieter konnten das nicht. Hier haben wir eindeutig davon profitiert, dass wir in unseren EU-Projekten schon mehr als zehn Jahre fast ausschließlich virtuell in Europa zusammenarbeiten.
4. Der Mensch steht im Mittelpunkt der Digitalisierung, nicht die Technik
Das Digitalisation-Projekt hat eine weitere Erkenntnis untermauert: Die digitale Transformation einer Organisation bzw. eines Unternehmens ist zuerst einmal ein Organisationsentwicklungsprojekt, bei dem die Menschen im Mittelpunkt stehen müssen, wenn es funktionieren soll. Die Investition in neue Hard- oder Software ist nicht der erste und auf alle Fälle nicht der wichtigste Aspekt. Mit INCLUDE (Inclusive Leadership in the digital Age) thematisieren wir darum die wichtigsten Management- und Führungsherausforderungen, um für KMU und KMO sowie für emcra neue Wege zu ermöglichen. Bei uns hat das bisher u.a. zur Einführung cross-funktionaler Teams geführt. Wir haben unsere frühere Silo-Struktur aufgelöst und wichtige Unternehmens-Entscheidungen wie z. B. die Einstellung neuer Kolleg*innen werden jetzt vom gesamten Team getroffen.
Unser Fazit: Wir werden auch in der kommenden EU-Förderperiode EU-Förderung für die strategische Weiterentwicklung von emcra nutzen und hoffen, dass auch für Sie dieses Vorgehen nützlich ist. Nebenbei bemerkt, lassen sich damit auch neue erfolgreiche Produkte entwickeln. Das Interesse an unserer neuen zertifizierten Weiterbildung zur Digital Manager*in zeigt das sehr deutlich.
Wir freuen uns, wenn unsere Rückschau Sie etwas zum Nachdenken bringt und den Blick dafür schärft, was man in sieben Jahren mit EU-Förderung erreichen kann.
Eine schöne Weihnachtszeit wünschen Anna, Fabian, Heike, Klaus, Maja, Martin, Mika, Sarah und Stephie. Bitte bleiben Sie alle gesund und achten Sie auf Ihre Lieben und Ihre Mitmenschen!
#emcra sagt Danke!
Wie möchten uns bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass wir die Herausforderungen des Jahres 2020 meistern und trotz der Pandemie viele neue und spannende Produkte und Projekte erfolgreich anpacken konnten.
An unsere Kund*innen geht der Dank, dass Sie mit uns zusammen in die Online-Welt gegangen sind und diesen Weg mit sehr vielen Anregungen und Tipps begleitet haben.
An unsere Partner und Freunde in Europa und der ganzen Welt geht ein besonderer Dank. Wir haben gemeinsam erlebt, wie wichtig und positiv es ist, die internationalen Brücken in herausfordernden Zeiten weiter auszubauen.
Das emcra-Team hat in 2020 großartige Arbeit geleistet. Kolleg*innen waren und sind krank, viele Pläne wurden über den Haufen geworfen, wir haben unsere Art, miteinander im Team zu arbeiten völlig neu strukturiert, so dass emcra gegenwärtig zu 100 % auch online funktioniert. Das alles wurde erreicht, obwohl wir alle zusätzlich unser Privatleben neu ordnen mussten und die psychischen Belastungen einer weltweiten Pandemie deutlich zu Tage treten. Danke an Euch alle!
Ohne unsere Partner*innen, Familien, Großeltern, Kinder und Freunde, die uns soweit wie möglich unterstützt haben, wäre das nicht möglich gewesen. Vielen Dank!
Allen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2021.