emcra EU-Fördertipp

Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 16.04.2025

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Green Grants: Ihre Schatzkiste für nachhaltige Projekte!:

Der Wind hat sich gedreht - aber er bläst trotzdem weiter kräftig. Das fasst die aktuellen politischen Rahmenbedingungen im Bereich Nachhaltigkeitsförderung recht präzise zusammen. Soll heißen: Es gibt mehr politischen Gegenwind gegen die Priorisierung von Nachhaltigkeit sowohl in Deutschland als auch in Europa (über die USA wollen wir an dieser Stelle besser schweigen). Aber gleichzeitig gibt und wird es auch in den nächsten Jahren weiter Green Grants geben. Zwischen den aufgeregten politischen Debatten und dem tatsächlichen Handeln der Förderakteure besteht nicht selten ein großer Unterschied. Eine Tennis-Schiedsrichter:in würde es so sagen: Vorteil Nachhaltigkeit.

Das Thema Nachhaltigkeit hat in unserer Gesellschaft weiter einen hohen Stellenwert und politisch gibt es auch in der Zukunft einflussreiche Akteure pro Nachhaltigkeit. Dies zeigt sich nicht nur in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, die eine globale Agenda für eine gerechtere und umweltfreundlichere Zukunft definieren, sondern auch durch den Green Deal der Europäischen Union, der die Mitgliedstaaten zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise anregt. In Deutschland spiegelt sich dieses Engagement u. a. in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie wider, die darauf abzielt, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in Einklang zu bringen.

Diese strategischen Initiativen verdeutlichen exemplarisch, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein wichtiges Thema der Gegenwart ist, sondern auch entscheidend für die Zukunft unserer Gesellschaft bleibt. Unsere voraussichtlich in einigen Wochen startende neue Bundesregierung kann und wird Änderungen bei der Nachhaltigkeitsförderung vornehmen. Eine Fördermittelrevolution ist jedoch nicht zu erwarten. Die gleiche Einschätzung gilt für die EU, wenn wir z. B. schon mit einem Auge auf die kommende Förderperiode von 2028-2034 schielen. Nachhaltigkeit bleibt eine Förderpriorität unserer Zeit und wird als Querschnittsthema de facto in jeder aktuellen Förderrichtlinie, die wir kennen, genannt.

Aufgepasst! Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns bei emcra am Herzen. Deshalb haben wir uns besonders gefreut, die Gelegenheit zu erhalten, unser Know-how im Bereich Fördermittel in einem Fachbuch zum Thema Nachhaltigkeitsmanagement in der Altenhilfe einzubringen (unser Beitrag ist nicht nur für Altenpflege- und Nachhaltigkeitsexpert:innen relevant!). Am Ende dieses Fördertipps unter #emcra erfahren Sie mehr darüber!

 

Nachhaltig ist schon lange nicht mehr nur “nice to have”. Darum geben wir Ihnen mit diesem Fördertipp einen Einblick in die europäische und nationale Förderlandschaft in diesem Förderbereich.

Wir stellen Ihnen konkrete Förderprogramme vor, die Sie für Ihre nachhaltige Projektidee nutzen können - gleichzeitig geben wir Ihnen noch den ein oder anderen allgemeinen Tipp aus über 20 Jahren emcra-Fördermittel- & Fundraising-Erfahrung an die Hand. Also weiterlesen, selbst wenn Sie nicht Nachhaltigkeits-Expert:in werden möchten.

 

Green Grants - EU-Förderung für Nachhaltigkeit

Ein Fördertipp zum Thema Nachhaltigkeit kommt nicht ohne das (seit 1992 bestehende!) EU-Programm LIFE aus! LIFE unterstützt Projekte, die zum Schutz der Umwelt und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Es fördert Initiativen in den Bereichen Naturschutz, biologische Vielfalt, Kreislaufwirtschaft sowie Klimaschutz und -anpassung. LIFE zielt darauf ab, innovative Lösungen zu entwickeln, die langfristig ökologisch und ökonomisch tragfähig sind. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit hilft das Programm, Umweltbelastungen zu verringern, nachhaltige Ressourcennutzung zu fördern und den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu beschleunigen.

Mit LIFE können sowohl öffentliche Akteure wie Kommunen, Ministerien und Behörden als auch private Unternehmen (insbesondere KMU), NGOs und gemeinnützige Organisationen sowie Forschungseinrichtungen und Universitäten Projekte umsetzen. Wichtig ist, dass die Projekte innovativ und von europäischer Relevanz sind und zu den Förderprioritäten von LIFE passen. Weitere Informationen zu LIFE inkl. wichtiger Links finden Sie hier. Die nächsten Ausschreibungen für alle LIFE-Teilprogramme sind übrigens für den 24. April 2025 angekündigt.

Auch in weiteren bekannten EU-Förderprogrammen wie Horizont Europa oder Erasmus+ steckt viel Nachhaltigkeit - sowohl als Förderschwerpunkt oder als Querschnittsthema. Das Thema ist am Puls der Zeit und stellt daher eine klare Förderpriorität dar.

Auch die nationalen Förderfonds der EU adressieren das Thema Nachhaltigkeit:

Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+) ist das wichtigste EU-Finanzierungsinstrument zur Förderung von Beschäftigung und sozialer Integration. Es gibt vom ESF+ sowohl auf der Bundesebene als auch in jedem Bundesland Förderung. Neben den Förderschwerpunkten Fachkräftesicherung, berufliche Bildung, lebenslanges Lernen, soziale Inklusion, Armutsbekämpfung und Arbeitswelt 4.0 bilden die Themen Nachhaltigkeit und Green Economy wichtige Querschnittsthemen des ESF+. Für das zweite Halbjahr 2025 ist z. B. eine weitere Ausschreibung im Bundesprogramm Nachhaltig wirken - Förderung des gemeinwohlorientierten Unternehmertums geplant.

Der Europäische Fonds für die regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt Maßnahmen, die den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt stärken und regionalen Ungleichgewichten in den 16 deutschen Bundesländern entgegenwirken. Seine Förderschwerpunkte beinhalten u. a.: Anpassungen an den Klimawandel, Reduktion der CO2-Emissionen, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit.

Der Fonds für einen gerechten Übergang (JTF) ist ein neuer Förderansatz aus der aktuellen EU-Förderperiode. Er fördert insbesondere Vorhaben, die in spezifischen Regionen einen Beitrag zur Umsetzung des europäischen Green Deals leisten. Es ist anzunehmen, dass die Bedeutung des JTF in der kommenden EU-Förderperiode ab 2028 weiter steigt. Für Akteure aus Deutschland ist dieser Teil der nationalen Förderfonds der EU besonders relevant, weil Deutschland überproportional von den Mitteln dieses Fonds profitiert.

 

Grüne Fördermittel in Deutschland

Auch in Deutschland gibt es auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene eine große Palette an Förderprogrammen zum Thema Nachhaltigkeit.

Insbesondere beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finden sich viele Förderprogramme zu Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Bitte beachten Sie: Die Neustrukturierung der Bundesministerien kann dazu führen, dass auch die jeweiligen Förderprogramme “umziehen”.

Auch die Bundesländer haben ihre eigenen Förderprogramme in diesem Bereich. Die Förderprogramme in den Bundesländern sind zwar mit den Zielen der Bundesprogramme abgestimmt, gleichzeitig aber auch auf die spezifischen regionalen Bedürfnisse zugeschnitten. Prüfen Sie also für Ihr Bundesland, welches Ministerium den Bereich Nachhaltigkeit verantwortet. In Bayern wäre es beispielsweise das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, in NRW das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr. Achten Sie auch darauf, welche Referate es gibt, die zu dem Thema Ihres Nachhaltigkeitsprojektes passen - sprechen Sie die Personen direkt an. Es passiert nicht selten, dass für besonders innovative Projekte auch Individuallösungen für Fördermittel kreiert werden.

Viele Kommunen und Städte bieten ebenfalls eigene Förderprogramme oder ergänzende Finanzierungen zu Bundes- und Landesprogrammen an, insbesondere in den Bereichen Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und Klimaschutz. In Hamburg gibt es beispielsweise den Hamburger Klimafonds (#moinzukunft), in München gibt es Projekt- und Regelförderung für nachhaltige Projekte und in Berlin gibt es das SolarPLUS-Programm.

Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zahlreiche Förderprogramme für nachhaltige Projekte an, insbesondere in den Bereichen Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien. Sowohl Unternehmen als auch private Haushalte können Kredite und Zuschüsse erhalten.

 

Auch Stiftungen und Soziallotterien sind grün!

Es gibt eine Vielzahl an Stiftungen und Soziallotterien, die sich auf das Thema Nachhaltigkeit konzentrieren und entsprechende Projekte in den Bereichen Umweltschutz, Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung und Ressourcenschonung fördern. Hier eine Auswahl an Stiftungen in Deutschland und international und an Soziallotterien, die Fördermittel für nachhaltige Projekte zur Verfügung stellen:

Eine der größten Umweltstiftungen Europas, die innovative Projekte zum Umweltschutz und zur Förderung nachhaltiger Entwicklung unterstützt, ist die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Robert Bosch Stiftung fördert unter anderem Projekte im Bereich der globalen Herausforderungen, darunter Klimaschutz und nachhaltige Landnutzung. Die Heinrich-Böll-Stiftung fördert kleine Bildungsprojekte, die sich mit ökologischen, sozialen und politischen Fragen der Nachhaltigkeit beschäftigen. Auch die Stiftung Mercator setzt sich für nachhaltige Transformation der Gesellschaft ein, insbesondere im Bereich Klimaschutz, nachhaltige Energie und Mobilität. Die Volkswagenstiftung fördert insbesondere Forschung und Innovation im Bereich Nachhaltigkeit. Die internationale Rockefeller Foundation konzentriert sich als global agierende Stiftung auf soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung. Förderthemen sind: Klimawandel, nachhaltige Landwirtschaft, Gesundheitsförderung und Armutsbekämpfung.

Bei den Soziallotterien nennenswert: Aktion Mensch fördert Projekte, die sich für Inklusion, soziale Gerechtigkeit und Barrierefreiheit einsetzen. Im Bereich Nachhaltigkeit werden hier z. B. nachhaltige Wohnprojekte für Menschen mit Beeinträchtigung oder Bildungsprogramme für die nachhaltige Entwicklung von benachteiligten Gruppen unterstützt. Die Deutsche Postcode Lotterie fördert soziale und nachhaltige Projekte in den Bereichen Umweltschutz, Bildung und Soziales. Kennen sollten Sie auch ClimaClic - die Klimalotterie. ClimaClic ist eine Lotterie, die sich speziell auf Klimaschutz und nachhaltige Projekte konzentriert. Sie fördert Initiativen, die aktiv zum Umweltschutz beitragen, wie etwa Projekte zur CO2-Reduktion, erneuerbare Energien, Aufforstung und den Schutz von Ökosystemen. ClimaClic unterstützt sowohl kleinere lokale als auch größere internationale Projekte, die einen messbaren Einfluss auf den Klimaschutz haben und zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen beitragen.

Sie merken, in vielem steckt “Nachhaltigkeit” - nicht nur bei den öffentlichen Zuschüssen, sondern auch bei privaten Geldern ist das Thema eine Förderpriorität der Gegenwart und sicherlich auch der Zukunft.

 

Go green - Fundraising

Fundraising-Aktivitäten bieten eine hervorragende Möglichkeit, Ihre Nachhaltigkeitsprojekte zu finanzieren und aktiv umzusetzen. In einer Zeit, in der ökologische und soziale Herausforderungen zunehmend in den Fokus rücken, ist es entscheidend, die gesellschaftliche Relevanz Ihres Projekts klar zu kommunizieren. Überzeugen Sie potenzielle Spender:innen oder auch Unternehmen in Ihrer Region, mit denen Sie Kooperationen eingehen könnten, indem Sie darlegen, wie Ihr Vorhaben zur Verbesserung der Umwelt beiträgt, soziale Gerechtigkeit fördert und lokale Gemeinschaften stärkt. Verdeutlichen Sie, wie Ihre Initiative nicht nur kurzfristige Lösungen, sondern auch langfristige, nachhaltige Veränderungen bewirken kann.

Darüber hinaus ist der Deutsche Fundraising Verband (DFRV) eine wertvolle Ressource für alle, die sich mit Fundraising allgemein, aber auch mit Fundraising im Kontext Nachhaltigkeit beschäftigen. Der DFRV hat ein großes Angebot an Regional- und Fachgruppen, die Ihnen wertvolle Informationen und Unterstützung bieten - nutzen Sie das gerne! Es gibt u. a. die Fachgruppe Fördermittel, die von unserer Geschäftsführerin Heike Kraack-Tichy mitgeleitet wird.

 

Die Zukunft braucht innovative und nachhaltige Lösungen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Planung und Umsetzung Ihrer Nachhaltigkeitsprojekte!

 

#emcra_Buchtipp_Nachhaltigkeit

Wir freuen uns sehr, Ihnen eine Publikation empfehlen zu dürfen, die frisch erschienen ist und bei der wir unser Fördermittel Know-how einbringen durften. Das Fachbuch Nachhaltigkeitsmanagement in der Altenhilfe, herausgegeben von Michael Held und Francesca Warnecke (Verlag Kohlhammer), unterstützt ambulante Pflegedienste und stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen, ein ganzheitliches und nachhaltiges Managementsystem zu erarbeiten und zu implementieren. Es bietet einen umfassenden Überblick über theoretische Grundlagen, praxisorientierte Lösungen und konkrete Beispiele aus der Pflegebranche, die zeigen, wie Nachhaltigkeit erfolgreich integriert werden kann.

Besonders spannend ist der praxisnahe Ansatz des Buches: Es zeigt, wie Einrichtungen der Langzeitpflege die Herausforderungen und Chancen eines nachhaltigen Managements konkret angehen können. Dabei wird unter anderem die wichtige Rolle der Digitalisierung hervorgehoben, die als Katalysator für nachhaltige Prozesse wirkt. Zudem gibt das Buch wertvolle Einblicke in das Change-Management, das hilft, Veränderungen effizient und langfristig in den Pflegealltag zu integrieren.

Unser emcra-Beitrag von Sarah Duttenhöfer, Heike Kraack-Tichy und Michael Kraack legt den Schwerpunkt auf die Nutzung von Fördermitteln sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Sie erhalten nützliche Hinweise zur Beantragung von Fördergeldern und erfahren, welche Fördermöglichkeiten speziell für den Pflegesektor zur Verfügung stehen.

Erfahrungsberichte aus der Praxis runden das Fachbuch ab und machen es zu einem ganzheitlichen “Leitfaden” für nachhaltiges Management in der Pflege. Wir werden die darin enthaltenen Tipps und Fachinformationen sicherlich auch in unserer neuen zertifizierten Weiterbildung zur Nachhaltigkeitsmanager:in aufgreifen.

Sie finden das Buch hier.

 

 

 

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