Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 13.11.2024
Die heutige Zeit ist oft von hastigem Konsum, zahllosen Werbenachrichten und materiellen Besitztümern geprägt. Umso mehr gewinnen großzügige Gesten von bleibendem Wert an Bedeutung. Nachlassspenden sind eine einzigartige Möglichkeit, über unser Leben hinaus die Zukunft positiv zu gestalten und ein bleibendes Dankeschön für einen guten Zweck zurückzulassen.
Im Fundraising gewinnt das Thema Nachlassspenden immens an Bedeutung. Die Generation der “Baby-Boomer” geht gerade so langsam in Rente, die geburtenstärkste und wirtschaftlich wohl situierteste Generation in der bundesdeutschen Geschichte.
Diese Menschen stellen nicht nur eine der wichtigsten politischen Wählerklientels dar, sie rücken auch für das Fundraising in den nächsten Jahren in den zentralen Fokus. Das gilt natürlich nicht nur für Nachlassfundraising, sondern auch für andere Formen der Zeit- und Geldspenden. Ältere Menschen geben in der Regel wesentlich öfter und mehr als jüngere Menschen und sind für das Thema Nachlassfundraising eine zentrale Zielgruppe, da solche Entscheidungen eher am Lebensabend als in der Lebensmitte getroffen werden. Übrigens haben in Deutschland laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2022 mehr als zwei Drittel der Befragten gar kein Testament - schon hier können Sie als Organisation ansetzen.
Natürlich erfordert der Umgang mit dem Thema Sterblichkeit und Nachlass sowohl zwischenmenschlich als auch fundraisingmethodisch ein besonderes Fingerspitzengefühl. In diesem Fördertipp möchten wir Ihnen deshalb die Chancen und Herausforderungen des Nachlassfundraisings näherbringen und Sie auf den richtigen Weg lotsen, um für Ihre Organisation die richtigen Spendenpartnerschaften zu finden.
Nachlassfundraising muss - trotz des durchaus pikanten Themas - nichts schwergängiges, trauriges sein. Mit den richtigen Methoden gewinnen Sie langjährige Partnerschaften und helfen potenziellen Spender:innen dabei, nachhaltig Gutes zu schaffen.
Aufklärung ist alles
Wie oben schon erwähnt: Die meisten Menschen beschäftigen sich entweder erst sehr spät oder gar nicht mit dem Thema Nachlass und Testament. Als spendenbasierte Organisation können Sie diese Lücke füllen und somit erste Kontakte herstellen.
Nachlassspenden bieten sowohl für die Spendenden als auch Ihre Organisation steuerliche Vorteile. Diese können Sie, ganz unabhängig vom inhaltlichen Fokus Ihrer spendenbasierten Projekte, in der Form von Informationsveranstaltungen oder Webinaren erklären.
Organisieren Sie beispielsweise eine Steuerberater:in oder eine Notar:in, die potenziellen Spender:innen die rechtlichen Aspekte von Nachlassspenden erklärt und individuelle Fragen von Interessent:innen während der Veranstaltung beantworten kann.
Darüber hinaus ist es günstig, übersichtliches Informationsmaterial zum Thema Vermächtnisplanung anzubieten. Am besten an prominenter Stelle des Fundraisingbereiches Ihrer Website.
Diese Angebote können zudem positive Auswirkungen auf die potenziellen Nachlassgebenden und deren Familien haben, insbesondere wenn sich die Personen bisher noch gar nicht mit dem Thema Nachlass beschäftigt haben. Zu viele Menschen verdrängen das Thema ihrer Sterblichkeit. Selbst, wenn sich die Teilnehmenden Ihrer Veranstaltungen nicht für eine Nachlassspende entscheiden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Nachlass in ihrem Sinne positiv regeln. Dieser Aspekt mag auch dazu beitragen, dass Menschen zu Ihren Veranstaltungen kommen, die mit dem Thema fremdeln und einen möglichst zwanglosen Einstieg in die Thematik wünschen.
Persönliche Geschichten teilen!
“Technische” und rechtliche Informationen sind wichtig, aber bewegende Geschichten machen aus Interessent:innen Spender:innen. Erzählen Sie von der Arbeit Ihrer Organisation aus der Sicht von aktiven Spender:innen und stellen Sie so die persönliche Beziehung zwischen Ihnen und Ihren Spender:innen sowie die Wirkung Ihrer Arbeit und den Einfluss der Spende dar.
Insbesondere sollten die Geschichten Ihrer Unterstützer:innen davon erzählen, wie sie durch Ihre Nachlassspenden erfolgreich Projekte gefördert haben und auch zu Lebzeiten schon eine wertvolle und wertschätzende Partnerschaft mit Ihrer Organisation aufbauen konnten.
Diese Geschichten zeigen nicht nur positive Auswirkungen der Spenden auf. Sie untermalen außerdem, wie andere Menschen ihre Werte durch Nachlassgaben weitergeben - und warum das genau mit Ihrer Organisation so gut funktioniert hat.
Von der technischen Umsetzung her gesehen funktionieren hierfür in der Regel Videos am besten. Aber auch schriftliche Testimonials mit ein paar netten Illustrationen erzielen eine gute Wirkung.
Für mehr Infos zum Thema Storytelling, schauen Sie doch mal in unseren Fördertipp zu diesem Thema!
Langfristige Beziehungen aufbauen
Nachlassspender:innen müssen nicht als solche mit Ihnen in Kontakt gekommen sein. Pflegen Sie zu all Ihren Spender:innen langfristigen Kontakt und informieren Sie sie über die Möglichkeiten der Nachlassspende. Involvieren Sie Ihre Spender:innen auch nach der Spende in Events und Aktionen Ihrer Organisation, um die persönliche Bindung zwischen ihnen zu stärken.
Indem Sie so das gegenseitige Vertrauen aufbauen und zeigen, dass Sie die Unterstützung der Spender:in wertschätzen, steigt die Wahrscheinlichkeit für Ihre Organisation, auch für den Nachlass in Betracht gezogen zu werden.
Um dies zu erreichen, können sie ein regelmäßiges Follow-up-System etablieren und damit den persönlichen Kontakt zu Ihren Spender:innen langfristig halten. Dies kann beispielsweise durch Briefe - sowohl phsyisch als auch digital - und Einladungen zu besonderen Veranstaltungen geschehen.
Zum Management dieser Aktivitäten verwenden Sie am besten ein gut strukturiertes Spender:innenverzeichnis oder “Donor Relation Management”-System.
Einfache Nachlassplanung anbieten
Spender:innen informiert und interessiert? Machen Sie den Prozess der Nachlassspende so einfach wie möglich. Bieten Sie Mustervorlagen für Testamente an und arbeiten Sie mit Fachleuten zusammen, die den Spender:innen bei der Planung helfen können. Dadurch fühlen sich potenzielle Spender:innen gut von Ihnen begleitet und in ihrer Entscheidung bestätigt, Ihre Organisation zu unterstützen.
Es geht immer um Gegenseitigkeit: Die Spender:innen unterstützen Sie, Ihre Organisation unterstützt die Spender:innen: sowohl bei der Umsetzung ihrer Wünsche und dem “Weiterleben” der Wertvorstellungen der Nachlassspender:innen, als auch bei der technisch-organisatorischen Umsetzung der Spende an sich und beim Testament. Das baut gegenseitiges Vertrauen auf und ist somit die Grundlage für eine Partnerschaft auf Augenhöhe anstelle einer bloßen Transaktion.
Wichtig: Zu Beginn eines nicht selten längeren Nachlassspenden-Prozesses steht der Wunsch Ihrer Organisation, Spenden für Ihre Aktivitäten einzuwerben. Sie wollen also etwas von Ihren Spender:innen. Menschen mit Lebenserfahrung, denen insbesondere in Geldangelegenheiten im Verlauf ihres Lebens bereits diverse bisweilen wenig vorteilhafte Angebote gemacht wurden, merken, wenn ihre Interessen nicht mindestens genauso viel zählen wie die Ihrer Organisation. Stellen Sie darum sicher, dass Nachlassgebenden zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gegeben wird, übervorteilt zu werden. Menschen, die Sie nach dieser Maxime positiv bei der Regelung einer der schwierigsten Entscheidungen ihres Lebens begleiten, sind nicht selten sehr dankbar dafür und teilen die positiven Erfahrungen mit Ihnen auch bereitwillig mit anderen. Wenn Sie es richtig machen, dann entsteht ein sich selbst verstärkender Prozess und Sie kreieren einen nachhaltigen und langfristigen Finanzierungsbereich.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Schmieden von lebenslangen Spendenpartnerschaften!
#emcra_neue_Leute_neue_Angebote
Alles neu macht der Mai, aber auch im Rest des Jahres entwickeln wir emcra kontinuierlich weiter. Dazu gehören zahlreiche neue Lehr- und Informationsangebote sowie neue Gesichter im emcra Team. Von beiden Kategorien möchten wir Ihnen heute eine Auswahl vorstellen. :)
Die erste Neue im Bunde ist Lara Kemnitz. Lara betreut aktuell die Weiterbildungen Manager:in für öffentliche Fördermittel sowie das Erasmus+ Projekt SMARTER SMEs. Übrigens kann sie außerdem bestätigen, dass es den Weihnachtsmann tatsächlich gibt! Lara hat ihn im stolzen Alter von 6 Jahren mit seinen Rentieren und Schlitten an sich vorbeifliegen sehen. Na, dann ist dieses Mysterium endlich auch geklärt!
Ganz frisch dabei ist Nicole Wojcik. Nicole ist ebenso als Bildungsreferentin und Office Managerin am Start und kümmert sich um die Weiterbildung Fördermittelmanager:in für Unternehmen. Sie hat Germanistik an der Universität Wroclaw (Breslau) und Linguistik an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und interessiert sich insbesondere für die Schnittstellen von Sprache und Technologie. Ihre Freizeit verbringt sie wetterunabhängig (!) - eine nützliche Fähigkeit für den Berliner Winter - am liebsten in der Natur.
So viel erstmal zu neuen Leuten. Weitere neue Gesichter werden folgen. Wir freuen uns sehr, die neuen Kolleginnen im Team willkommen zu heißen und sind gespannt auf die neuen Inputs und Ideen! Haben auch Sie Bedarf an neuen Ideen? Vielleicht zum Thema Leadership? Dann haben wir genau das richtige Seminar für Sie, frisch aus der emcra Denkfabrik:
Am 20. und 21. Januar findet in Kooperation mit der Stiftung Leaders of Tomorrow die Premiere unseres neuen Seminars Leadership-Tools für die Praxis statt. An zwei Tagen lernen Sie, wie Sie als Führungsperson bewusst mit Menschen und Teams umgehen und aus Ihrer Position heraus effektiv Ihre Organisation leiten, den Teamgeist stärken und gemeinsame Lösungen entwickeln. Zu diesem Zweck stellen wir Ihnen moderne, praxisbezogene Management-Tools vor, die Sie sofort in Ihren Arbeitsalltag integrieren können. Anmelden können Sie sich direkt auf unserer Website!
Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann.