Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 14.05.2025
Das Ehrenamt macht seinem Namen alle Ehre – ohne freiwilliges Engagement würde vieles in unserer Gesellschaft nicht funktionieren. Von der Feuerwehr über das Fußballtraining bis hin zu sozialen Hilfsangeboten: Engagement stärkt Gemeinschaft, Chancengleichheit und Zugehörigkeit.
Auch für das Fundraising ist Ehrenamt ein unschätzbarer Faktor: Projekte mit freiwillig Engagierten erhalten häufig besonders viel Aufmerksamkeit – nach außen wie nach innen. Wer Ehrenamtliche mobilisiert, gewinnt nicht nur tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung von Vorhaben, sondern auch wertvolle Verbündete für die eigene Fundraisingstrategie. Denn engagierte Freiwillige können zu glaubwürdigen Botschafter:innen Ihrer Sache werden und somit neue Unterstützer:innenkreise gewinnen.
Ist Ihre Organisation bereit, freiwilliges Engagement als strategische Ressource zu nutzen? In diesem Newsletter zeigen wir Ihnen, wie Sie die geballte Kraft motivierter Ehrenamtlicher finanzieren und sinnvoll einsetzen können – für mehr Wirkung, Sichtbarkeit und nachhaltigen Erfolg.
In Zeiten knapper Haushalte und politischer Umbrüche ist Fundraising wichtiger denn je. Mit einer strategischen Kampagne lassen sich Ressourcen mobilisieren und das Ehrenamt stärken.
Ehrenamt braucht Struktur und Perspektive
Ehrenamt und freiwilliges Engagement wecken oft Assoziationen von Spontaneität, Kreativität und Herzblut. Projektmanagement hingegen steht für klare Pläne, Abläufe und Zuständigkeiten. Viele Organisationen, die ehrenamtliche Helfer:innen in ihre Projekte einbinden, kennen genau diesen Spannungsbogen. Wer übernimmt welche Aufgabe? Wer ist Ansprechpartner:in? Mit wem kann man verbindlich planen? Solche Fragen stellen sich auf beiden Seiten – und sie sind entscheidend für ein funktionierendes Miteinander.
Auch Ehrenamtliche brauchen Verlässlichkeit, um motiviert zu bleiben. Strukturen geben Sicherheit und zeigen Wertschätzung. Klare Zuständigkeiten, transparente Abläufe und feste Ansprechpartner:innen sorgen dafür, dass sich Freiwillige ernst genommen fühlen und ihr Engagement langfristig entfalten können. Gut organisierte Koordinationsteams ermöglichen dabei flexible Einsatzpläne und schaffen gleichzeitig Raum für Kreativität und Eigeninitiative. Gleichzeitig sorgt die Einrichtung regelmäßiger Feedback- und Reflexionsformate dafür, dass sich Ehrenamtliche weiterentwickeln und das Gesamtprojekt stetig an Relevanz gewinnt. So entsteht eine Perspektive, die über kurzfristige Aktionen hinausgeht und echte Nachhaltigkeit fördert.
Fazit: Wertschätzung ist mehr als ein Dankeschön. Wer Ehrenamtliche wirklich binden will, muss ihre Zeit, Ressourcen und Lebensrealitäten ernst nehmen – durch verlässliche Strukturen und klare Zuständigkeiten. Mindestens eine feste Ansprechperson für das Ehrenamtsmanagement sollte daher in jeder Organisation verankert sein.
Wege zur Ressourcenmobilisierung
Neben dem Verständnis für die Koordination und Mobilisierung von Ehrenamtlichen, braucht es natürlich auch die notwendigen Mittel. Sprich – ohne Geld kann ein Projekt nicht großflächig und langfristig darauf ausgelegt sein, dass Ehrenamtliche sich dort wohl genug fühlen, um Kreativität und Leidenschaft strategisch zu platzieren.
Fördermöglichkeiten gibt es auf vielen Ebenen: EU-Programme wie das LEADER-Programm unterstützen Projekte im ländlichen Raum, während auf Bundesebene das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) und die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) gezielte Förderungen anbieten. Auch Länder und Kommunen stellen Mittel bereit oder beraten über Freiwilligenagenturen. Stiftungen und Soziallotterien wie Aktion Mensch, das Deutsche Hilfswerk oder Bürger- und Bankstiftungen fördern ehrenamtliches Engagement, oft mit lokalem Fokus. Eine gezielte Recherche, etwa über den Bundesverband Deutscher Stiftungen, lohnt sich.
Weitere Optionen sind Wettbewerbe wie der Deutsche Engagementpreis oder Crowdfunding über Plattformen GoFundMe. Nicht zuletzt können Organisationen Ihre Ehrenamtlichen mit steuerfreien Aufwandsentschädigungen direkt unterstützen. Es gibt die Ehrenamtspauschale (bis 840 € jährlich) und die Übungsleiterpauschale (bis 3.000 € jährlich), die sich beide gut in Förderanträge integrieren lassen.
Schauen Sie gerne auch bei dem Fördermittel-Blog von Thorsten Schmotz vorbei, der zu diesem Thema eine gute Übersicht bietet.
Erfolgreiche Finanzierung für das Ehrenamt
Jetzt wissen Sie, wo Sie Fördermittel für Projekte mit Ehrenamtlichen beantragen können. Doch bevor Sie einen Antrag stellen, sollten Sie sich mit den Förderkriterien der Geldgeber:innen vertraut machen. Achten Sie auf bevorzugte Projektarten oder Ausschlüsse, um unnötigen Aufwand zu vermeiden.
Wichtig ist auch, den gesellschaftlichen Nutzen Ihres Projekts klar und überzeugend darzustellen. Eine transparente Kommunikation stärkt das Vertrauen und erhöht die Erfolgschancen. Bei Unsicherheiten empfehlen wir unser Modul Kommunikation im Fundraising aus der Weiterbildung Fundraising Manager:in. Dieses Modul startet das nächste Mal am 28. Juli.
Zudem lohnt sich der Austausch mit anderen Organisationen. Der Kontakt zu zivilgesellschaftlichen Akteuren, die ebenfalls mit Ehrenamtlichen arbeiten, kann wertvolle Einblicke bieten. Wir bei emcra wissen, wie wichtig Netzwerken für den Projekterfolg ist – deshalb veranstalten wir monatlich offene Netzwerktreffen. Insbesondere passend zum Thema ist unser Treffen am 19. Juni zum Schwerpunkt „Ehrenamt als Ressource nutzen“. Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie auf unserer Webseite.
Peer-To-Peer Fundraising
Haben Sie schon einmal vom Peer-to-Peer-Fundraising gehört? Was international längst üblich ist, setzt sich auch hierzulande zunehmend durch: Ehrenamtliche werden zu Botschafter:innen und starten eigene Spendenaktionen im Freundes- und Bekanntenkreis – etwa über Social Media oder Plattformen wie betterplace.org. Das wirkt persönlich, glaubwürdig und stärkt die Bindung zur Organisation.
Insbesondere jüngere Menschen, die klassische Spendenaufrufe oft nicht mehr erreichen, lassen sich über Peer-to-Peer-Fundraising gezielt ansprechen. Unterstützer:innen machen ihre Aktion im eigenen Umfeld sichtbar, gewinnen neue Spender:innen und wecken so weiteres Interesse. Auf diese Weise entsteht eine engagierte Gemeinschaft, die nicht nur Mittel sammelt, sondern auch Aufmerksamkeit schafft. Peer-to-Peer-Fundraising ist damit eine moderne Ergänzung klassischer Strategien – und ein wirksames Instrument, um Ehrenamtliche aktiv einzubinden und langfristig zu motivieren.
Neugierig geworden? Erfahren Sie hier mehr über die Peer-to-Peer Fundraisingmethode.
Engagement mit Wirkung ist das Ziel. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
#emcra_und_das_Ehrenamt
Durch unsere langjährige Zusammenarbeit mit dem Dritten Sektor in Deutschland und Europa liegt uns das Thema Ehrenamt sehr am Herzen. Neben klassischen Finanzierungs- und OE-Fragen wie “Wie bekomme ich Hauptamt und Ehrenamt finanziert und unter einen Hut?”, die wir in unseren Weiterbildungen beantworten, sind nicht wenige ehemalige und aktuelle emcra Teammitglieder selbst seit langem ehrenamtlich unterwegs.
Ganz aktuell begrüßen wir Lena im emcra Team. Lena hat schon während ihrer Schulzeit ein Hilfsprojekt für benachteiligte Kinder auf die Beine gestellt. In den vergangenen Jahren war sie als geschäftsführende Vorständin bei letsact aktiv und hat u. a. zur Weiterentwicklung und Skalierung einer deutschlandweiten digitalen Engagementplattform beigetragen. Herzlich Willkommen Lena.
Franziska organisiert in ihrer Freizeit lokale Versammlungen in Berlin Lichtenberg, zu denen u. a. Politiker:innen eingeladen werden. Sie möchte damit die bürgerschaftliche Partizipation stärken und basisdemokratische, selbstorganisierte Lösungsansätze voranbringen.
Heike engagiert sich seit Jahren beim Deutschen Fundraising Verband, mittlerweile im Vorstand. Angefangen hat Heike schon vor mehr als 10 Jahren als persönliche Mentorin für eine junge Fundraiserin im Rahmen eines Mentoring-Programms des DFRV.
Mika ist beim IBWF (Netzwerk Mittelstandsberater:innen) im Vorstand aktiv. Da geht es v. a. darum, kleine und mittelständische Unternehmen mit allem zu versorgen, was sie für ihre nachhaltige Entwicklung und ihren Erfolg benötigen. Wir bei emcra haben in den vergangenen Jahren sehr von der gesammelten Expertise des IBWF profitiert. Das ist ein spannendes Netzwerk für Berater:innen und für KMU.
Wollt Ihr unser Engagement für das Ehrenamt und den Dritten Sektor einmal live erleben, Euch mit uns vernetzten oder gemeinsame Aktionen oder Projekte für die deutsche Zivilgesellschaft auf den Weg bringen? Dann kommt am 17. und 18. Juni zu unserer Open Space Konferenz nach Berlin (kostenfrei, weil gefördert durch den ESF+ und das BMAS). Unser Thema an den 1,5 Tagen ist: “Den Herausforderungen unserer Zeit begegnen: Wie gestalten wir zivilgesellschaftliche Organisationen inklusiver, gerechter und zukunftsfähiger?”. Notiert Euch den Termin am besten sofort im Kalender. Fragen zur Anmeldung etc. könnt Ihr gerne an unseren Kooperationspartner FAIR SHARE of Women Leaders e. V. stellen: orgderzukunft@fairsharewl.org.
Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme an unseren Weiterbildungen zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann.