emcra EU-Fördertipp

Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 21.08.2019

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Digitale Transformation und Innovation: Ihr neues Geschäftsmodell kann gefördert werden!:

Die Ära der digitalen Transformation verändert gegenwärtig unsere Welt. Etablierte Geschäftsmodelle verschwinden einfach. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von CISCO, John Chambers, hat 2015 prognostiziert, dass 40 Prozent aller Unternehmen innerhalb von 10 Jahren untergehen werden, wenn sie nicht den Weg der digitalen Transformation beschreiten. Aktuell nichts zu tun, kann existenzbedrohend sein.

Was machen die meisten Unternehmen gegenwärtig? Sie versuchen lediglich, bestehende Prozesse oder Geschäftsbereiche mithilfe neuer digitaler Technologien zu modernisieren. Das reicht jedoch nicht aus. Bei diesem Vorgehen vernachlässigen sie interessante, neue Geschäftsmöglichkeiten. Was dagegen nötig ist, ist die Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells. Ausgangspunkt sollte die Frage sein: Wie können wir den Wünschen unserer Kunden in Zukunft besser gerecht werden? Das kann, muss aber nicht mit neuen digitalen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), Big Data oder Blockchain geschehen.

Die Bedeutung neuer innovativer Geschäftsmodelle ist auch im Bereich der Förderung in Deutschland angekommen. Das zeigt die neue IGP-Förderrichtlinie des Bundeswirtschaftsministeriums. IGP steht für „Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen“.

Das Programm wartet mit einigen Neuerungen auf. Explizit werden nun auch nicht-technische Innovationen, also zum Beispiel digitale Geschäftsmodelle gefördert. Das Programm richtet sich insbesondere an junge, kleine und mittelständische Unternehmen. Damit sind auch Dienstleister*innen, Freiberufler*innen, Handwerksfirmen oder Betriebe aus der Kultur- und Kreativwirtschaft gemeint. Dass mit dem Förderprogramm neue Wege beschritten werden sollen, zeigt außerdem das geänderte Auswahlprozedere der Förderprojekte. Bei der klassischen Technologieförderung werden insbesondere naturwissenschaftlich ausgebildete Gutachter*innen eingesetzt. Das soll bei IGP anders sein und die Auswahl wird durch Pitches und Juryentscheidungen fallen.

Unser Tipp: Ob die Förderung von neuen Geschäftsmodellen zum Trend wird, ist noch nicht sicher. Unabhängig von der neuen Fördermöglichkeit sollten alle Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen prüfen, wie sie ihre Leistungen modernisieren können, um in der Zukunft zu bestehen. Dabei kann IGP helfen. Die IGP-Richtlinie startet am 1. Oktober 2019 und läuft erst einmal für vier Jahre. Die wichtigsten Informationen zur Richtlinie finden Sie hier in einer Zusammenfassung:

1. Ausschreibungsrunden

Die IGP-Förderung wird in Ausschreibungsrunden mit jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten vergeben. Aktuell sind drei Ausschreibungsrunden geplant:

- Ende 2019: Förderaufruf mit dem Schwerpunkt auf digitale und datengetriebene Geschäftsmodelle und Pionierlösungen;

- 2020: Förderaufruf mit Schwerpunkt auf kultur- und kreativwirtschaftliche Innovationen;

- ein dritter Aufruf wird sich voraussichtlich auf Innovationen mit einem besonders hohen „Social Impact“ konzentrieren, beispielsweise im Bereich Bildung und Informationszugang. Ein Termin ist noch nicht bekannt.

2. Projektformen, Fördersumme und Fördersätze

IGP fördert drei unterschiedliche Projektformen mit jeweils unterschiedlichen Fördersätzen:

- A: Frühphase / Machbarkeitsprüfung: Experimentelle Einzel- oder Kooperationsprojekte in der innovativen Frühphase mit dem Charakter von Machbarkeitstests; max. 70.000 EUR Förderung; 60-70 Prozent der förderfähigen Kosten als Zuschuss für KMU;

- B: Ausreifung / Marktpilotierung: Komplexe Einzel- und Kooperationsprojekte zur Ausreifung von Innovationen inklusive umfangreiche Markttests und Pilotierung am Markt; max. 300.000 EUR Förderung; 45-55 Prozent der förderfähigen Kosten als Zuschuss für KMU (Forschungseinrichtungen 100 Prozent);

- C: Netzwerke: Übergreifende Innovationsnetzwerke aus mindestens fünf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU); max. 300.000 EUR Förderung; Fördersätze sind degressiv gestaffelt.

Hinweis für gemeinnützige Organisationen: Wenn diese Organisationen in einem Aufruf explizit genannt werden, dann können sie von höheren Fördersätzen von 75 Prozent (Projektform A) bzw. 70 Prozent (Projektform B) profitieren.

3. Innovationsbegriff im Sinne der IGP-Förderrichtlinie

Das IGP zielt auf nichttechnische Innovationen. Das sind neuartige Produkt-, Dienstleistungs-, Prozess-, Organisations- und Marketingkonzepte sowie neue Geschäftsmodelle. Dabei können neue Technologien durchaus eine wichtige Rolle spielen – sie müssen dies allerdings nicht zwingend. Das aus Innovationssicht für die Förderentscheidung relevante Kriterium ist die Neuartigkeit der Problemlösung, etwa durch ein bislang nicht existierendes Servicekonzept oder Geschäftsmodell. Die Projekte müssen auch im internationalen Vergleich Neuigkeitswert haben.

Insgesamt werden 25 Mio. EUR für IGP zur Verfügung gestellt. Den Originaltext der Richtlinie finden Sie hier. Die Ausschreibungen inklusive Stichtage und weitere Informationen werden auf der Webseite des BMWI veröffentlicht.

 

#emcra Save-the-date

Wollen Sie sich auf den Weg in Ihre digitale Zukunft machen? Dann lassen Sie sich dabei von unserem kostenfreien neuen Online-Tool unterstützen, das wir im Rahmen eines EU-Förderprojektes mit Expert*innen aus fünf Ländern entwickelt haben. Wir stellen das Online-Tool erstmals am 18. Oktober im Glaswerk (Sony Center) in Berlin von 10.00 bis 13.00 Uhr der Öffentlichkeit vor. Sie haben dort auch die Gelegenheit, alle sechs EU-Projektpartner persönlich kennenzulernen und sich mit uns über unsere Erfahrungen bei der EU-Antragstellung und im EU-Projektmanagement auszutauschen. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich gerne per Mail an: info@emcra.eu (Stichwort: Veranstaltung Digitalisierung).

Falls Sie nicht persönlich dabei sein können: Das Tool steht Ihnen ab Oktober 2019 kostenfrei online zur Verfügung. Sie können damit zum Beispiel die digitale Transformation Ihres Unternehmens in die eigene Hand nehmen und sich gleichzeitig auf die IGP-Ausschreibung vorbereiten.

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