emcra EU-Fördertipp

Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 19.01.2022

emcra EU-Fördertipp
Hier erhalten Sie 14tägig kostenlos den EU-Fördertipp. Aktuelle News und vieles mehr ...

Die EU erweitert ihren Horizont: neue Missionen für die Innovations- und Forschungsförderung!:

Horizont Europa - das Folgeprogramm zu Horizont 2020 - ist das weltweit größte Einzelförderprogramm für Forschung und Innovation. Mit über 95 Mrd. Euro Budget für die Förderperiode 2021 bis 2027 möchte Brüssel, inspiriert durch die Apollo-11-Mondmission, fünf EU-Missionen erfüllen.

Ganz wie die Raumfahrer von vorgestern, möchte die EU den Fortschritt vorantreiben und mit Hilfe von Horizont Europa eine Inspiration für kommende Generationen sein. Als die größten Herausforderungen unserer Zeit und somit die Missionen und Förderschwerpunkte für Horizont Europa hat die Europäische Kommission Folgendes identifiziert:

1)            Anpassung an den Klimawandel

2)            Kampf gegen Krebs

3)            Gesunde Ozeane und Gewässer

4)            Klimaneutrale und intelligente Städte

5)            Bodengesundheit und Ernährung

Für jedes Missionsziel wird eine Task Force aus 15 unabhängigen Expert:innen zusammengestellt, die die Durchführung betreuen.

Doch nicht nur Expert:innen sind gefragt. Die EU legt besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit Bürger:innen und lokalen Gemeinschaften! Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Forscher:innen und Innovator:innen mit der breiten Bevölkerung zu verbinden und gemeinsam Antworten für die größten Fragen unserer Zeit zu finden. Alle Bürger:innen sind diesmal also ausdrücklich aufgerufen, mit anzupacken und einen Teil zur Mission Horizont Europa beizutragen - nicht wie vor über 50 Jahren auf dem Mond, sondern diesmal auf unserer guten alten Erde, alle zusammen!

Bis 2023 werden bis zu 1,9 Mrd. Euro für diese Missionen bereitgestellt. Was genau die fünf Missionen bedeuten, haben wir für Sie hier aufbereitet:

Anpassung an den Klimawandel: Es sollen mindestens 150 Regionen und Gemeinschaften bei ihren Anstrengungen unterstützt werden, klimaresilient zu werden. Dazu werden aktuell sechs Ausschreibungen, sogenannte “Calls”, formuliert, die einen klaren Schwerpunkt auf die Mobilisierung der lokalen Gemeinschaften und regionalen Akteure legen.

Kampf gegen Krebs: Die Zahlen der an Krebs erkrankten Personen steigen rapide an. Dagegen stellt die EU vier Calls mit dem Schwerpunkt auf Unterstützung eines Netzwerks aus umfassenden Infrastrukturen zur Krebsbekämpfung und die Einrichtung einer EU-Plattform (UNCAN.eu) zum Verständnis der Krankheit.

Sanierung unserer Meere und Gewässer: Ozeane, Flüsse und Seen sind kritische Faktoren für die Anpassung an den Klimawandel, die biologische Vielfalt sowie den wirtschaftlichen Wohlstand Europas. Die EU möchte mit insgesamt 13 Calls unter anderem die Beteiligung der jungen Generation und aller Bürger:innen an dieser Mission fördern. Angedacht sind die Initiative “Blue Parks” und die Einrichtung eines Netzwerks von “Leuchtturmprojekten” in allen europäischen Meeren.

Klimaneutrale und intelligente Städte: Unsere Städte erzeugen mehr als 70 % der weltweiten CO2-Emissionen. Dagegen möchte die EU ein Zentrum für den globalen Wissensaustausch und ein Netzwerk nationaler, lokaler und regionaler Gebietskörperschaften stellen. Die Mission enthält momentan acht offene Calls, die sich gezielt an die Bürger:innen europäischer (Groß-)Städte richten und zielt unter anderem auf die Erstellung eines “Climate City Contracts” ab. Bis 2030 sollen 100 Städte in der EU klimaneutral werden und als Inspiration und Vorbild dienen - ist Ihre Stadt mit Ihrer Hilfe vielleicht auch dabei?

Ein “Boden-Deal” für Europa: Diese Mission umfasst neun offene Calls für eine erste Welle von “Living Labs” (Lebendige Labore) in ganz Europa. Ziel ist der Start einer Kampagne zur Bodengesundheit und Einrichtung einer Koordinierungsplattform zur Überwachung des Netzwerkes von 100 solcher Labore und Leuchtturmprojekte. Es sollen unter anderem Geschäftsmodelle für die Bodengesundheit erforscht und die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften etabliert werden.

Das sind natürlich ambitionierte Ziele. Aber die Zeit zum Däumchendrehen ist vorbei und jetzt sind wir alle gefragt, gemeinsam anzupacken.

 

Unser Tipp:

Wir finden es prima, dass die EU-Kommission jetzt durch diese Missionen und Förderschwerpunkte in der Umgestaltung des milliardenschweren Programms Horizont Europa entsprechende Akzente setzt, die es auch Personen außerhalb der Forschung und Innovation ermöglicht, EU-gefördert unseren unmittelbaren und langfristigen Horizont mitzugestalten.

Wie genau das funktioniert, erfahren Sie jetzt!

 

  

Neue Mission, neuer Ansatz: Lassen Sie sich nicht einschüchtern!

Seit Jahren ist Horizont Europa (inklusive der Vorgängerprogramme) als ein „Eliteprogramm“ bekannt. Ein Programm mit außergewöhnlich hohen Anforderungen und niedriger Erfolgsquote. Obwohl die Ziele sehr ambitioniert sind, ermöglicht das Programm mit der Einführung der Missionen eine breitere Beteiligung aus allen Sektoren der Gesellschaft.

Wie Sie im Arbeitsprogramm von Horizont Europa sehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, an den Missionen mitzuwirken. Wenn Sie sich in Ihrer Gemeinde auskennen und mit Leidenschaft etwas bewegen wollen, können Sie sich engagieren.

Mit den fünf neuen Missionen soll Horizont Europa nicht mehr allein ein Programm für Nobelpreisträger sein, sondern ein Programm für alle Bürger:innen Europas: “a new relationship with citizens”.


Wo kann ich mehr erfahren?

In deutscher Sprache steht uns die sehr gute Serviceplattform der „Nationalen Kontaktstellen zum EU-Programm Horizont Europa“, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird, zur Verfügung. Auf diesem Portal finden Sie zahlreiche Informationen über das Programm Horizont Europa: Den politischen Kontext des Programms, die Struktur, Themen und Instrumente des Programms, das Antragsverfahren und der Aufbau von Anträgen und viele weitere Hinweise zum Management eines Horizont-Europa-Projekts.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Schritt für Schritt eine Finanzierung beantragen können (nicht nur für die fünf neuen Missionen, sondern auch für viele andere EU-Förderprogramme!), besuchen Sie dieses Portal: https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/portal/screen/home

  

Gender- und Chancengleichheit wird großgeschrieben!

Chancengerechtigkeit ist seit Jahren ein wichtiges Prinzip im Rahmen von Horizont Europa. In Artikel 7(6) der Horizont Europa-Verordnung wird festgelegt, dass Chancengleichheit und die Genderfrage in Forschung und Innovation berücksichtigt werden müssen.

Deswegen fordern die meisten Ausschreibungen auch explizit die Berücksichtigung des Geschlechts. In den Anträgen müssen Sie die Hauptbeteiligten am Projekt angeben und den Anteil der verschiedenen Geschlechter an der Umsetzung auflisten. Darüber hinaus müssen Sie auch darlegen, ob bzw. wie die Forschungsergebnisse unterschiedliche Konsequenzen für Männer und Frauen haben - ein Element, das für die Projekte im Rahmen der Anti-Krebs-Missionen besonders wichtig sein kann.

 

Better together!

Das Konzept der “Missionen” ist ein neuer Ansatz der EU, um große Herausforderungen anzugehen. Klar, die Fördermittel für diese fünf Missionen allein werden nicht ausreichen. Daher betont das Arbeitsprogramm den Synergieeffekt dieser Missionen und fordert eine weitere Kombination mit anderen Finanzierungsprogrammen.

Im Rahmen des Horizont-Europa-Programms empfiehlt die EU-Kommission, die Missionen unter anderem mit dem „Europäischen Forschungsrat“, den „Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen” und dem „Europäischen Innovations- und Technologieinstitut“ zu kombinieren.

Außerhalb von Horizont Europa gibt es auch viele weitere EU-Förderprogramme, die Sie für diese Themen ebenfalls in Betracht ziehen können: Connecting Europe Facility, Digitales Europa, Erasmus +, LIFE, EU4Health, Innovationsfonds und InvestEU.

Zudem verfolgt die EU-Kommission gezielt einen regionalen Ansatz. Um eine maximale Wirkung zu erreichen, sollen die Missionen eng mit der Finanzierung und den Strategien auf staatlicher und regionaler Ebene, auf der Ebene der Zivilgesellschaft und des Privatsektors zusammenwirken.

 

Für Leseratten: das komplette Missions-Arbeitsprogramm der EU

Alles Genannte finden Sie auf fast 300 Seiten im Detail in der offiziellen Ausschreibung der EU-Kommission vom 16. Dezember 2021. Diese Ausschreibung kommt frisch aus dem Kommissionsofen und liegt hier in englischer Sprache vor.

 

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Horizont Europa - lassen Sie uns gemeinsam zukünftige Generationen inspirieren!

 

#emcra_europäische_Horizonte 

Die bessere Beteiligung von KMU bzw. Bildungsanbietern wie z. B. emcra wird für die europäische Forschungsförderung schon seit langer Zeit gefordert. In der Praxis ist es jedoch alles andere als einfach, als kleine Organisation in ein Horizont-Konsortium aufgenommen zu werden. Die neuen Missionen machen da - mal wieder - Hoffnung.

Warum ist es so schwer für Akteure, die nicht primär Forschung betreiben, einen Teil zur europaweiten Forschung beizutragen? Das liegt einerseits an unserem Forschungs- und Universitätssystem. Das System ist per se nicht offen für externe Player. Z. B. bringt die Zusammenarbeit mit dem Unternehmenssektor wenig für die Veröffentlichungsliste einer Forscher:in. Es gibt andererseits zu wenig Interesse im Unternehmenssektor an einer permanenten Zusammenarbeit, die über die eine oder andere Auftragsforschung hinausgeht. Es fehlt meist einfach an Zeit und auch an der nötigen Geduld. Organisationen, die sich am Markt behaupten müssen, lassen sich nur widerwillig auf mehrjährige Forschungsprojekte, deren Beitrag zum Erfolg der Unternehmung zudem nur schwer kalkulierbar ist, ein.

Es gibt noch weitere Hindernisse, um beide Welten bzw. Systeme besser zusammenzubringen. Die Praxis stört nicht selten im eingespielten Forschungsbetrieb, z. B. wenn die komplexe Wirklichkeit auf die schönen Theorien und Modelle von Forscher:innen trifft. Das gleiche gilt für die Praktiker:innen in den Unternehmensleitungen, die ihre Erfahrungswelt nur ungern von der Wissenschaft und ihren teilweise revolutionären (und nicht immer einfach verständlichen) Forschungsergebnissen in Frage stellen lassen. Ist ja alles nur Theorie und wird niemals Realität. Trotzdem fegt aktuell eine Masse an digitalen Innovationen ganze Branchen weg und ermöglicht neue Geschäftsmodelle. Es ist für beide Seiten wichtig, mehr miteinander zu reden.

Wir machen das bereits seit vielen Jahren. Zurzeit arbeitet emcra in verschiedenen EU-Projekten erfolgreich mit Forschungsakteuren zusammen, unter anderem mit renommierten Akteuren aus Italien, Estland und Polen. Allerdings noch nicht in einem Horizont-Konsortium. Das möchten wir in den nächsten Jahren ändern!

Wir wollen nicht behaupten, dass die Zusammenarbeit mit Universitäten immer einfach ist. Lange Entscheidungswege sind genau das, was wir bei emcra beispielsweise nicht kennen. Auch die Uni-Bürokratien fallen nicht immer durch extreme Effizienz auf. Trotzdem lohnt es sich sehr, mit guten Forscher:innen zusammenzuarbeiten. Es gibt einen frischen Blick von außen und viele Ideen entstehen bei uns aus der Zusammenarbeit mit den Spezialist:innen. Außerdem können sich die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sehen lassen. Unser Digital Transformation Tool wäre ohne den Input aus der Wissenschaft nicht so gut gelungen. Wer dieses Wissen Schritt für Schritt selbst erwerben möchte, kann sich bei emcra zur zertifizierten Digital Manager:in ausbilden. Anfang März geht es wieder los.

 

Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir Informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann.

 

 

 

 

Zurück
Weitere Fragen?

Schreiben Sie uns eine E-Mail an:
info@emcra.eu
oder rufen Sie uns an:

030 31801330