emcra EU-Fördertipp

Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 25.05.2022

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Der EU-Aktionsplan für die Sozialwirtschaft - bessere Grundlagen für Förderung und Finanzierung:

In der gesamten EU gibt es 2,8 Millionen sozialwirtschaftliche Einrichtungen, bei denen 13,6 Millionen Menschen beschäftigt sind. Obwohl in diesen Einrichtungen insgesamt 6,3 % der Erwerbsbevölkerung arbeiten, wurde der Sozialwirtschaft bisher keine angemessene Aufmerksamkeit von der EU gewidmet. Das ändert sich jetzt endlich. Der Beitrag, den die Sozialwirtschaft leistet, rückt in Brüssel mehr ins Bewusstsein. Das hat u. a. Auswirkungen auf die Förder- und Finanzierungsgrundlagen des gesamten Sektors in Deutschland und Europa.

Was ist überhaupt die Sozialwirtschaft? Nach den Kriterien der EU gehören dazu u. a. soziale Unternehmen, Genossenschaften, gemeinnützige Vereine und Stiftungen. Sozialwirtschaftliche Akteure sind in ganz unterschiedlichen Wirtschaftszweigen tätig, wie z. B. Sozialdienstleistungen, Gesundheitsversorgung, soziales Wohnen, erschwingliche und erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Landwirtschaft, Finanz- und Versicherungstätigkeiten, Kultur, Medien und Freizeit. 

Der sozialwirtschaftliche Sektor ist insgesamt sehr heterogen - kleine und mittelgroße Akteure dominieren, jedoch findet man auch einflussreiche sozialwirtschaftliche Konzerne. Allen gemein ist, dass sie lokal meist sehr gut verankert sind und sozialen bzw. ökologischen Zwecken mehr Gewicht geben als der Erzielung von Gewinnen. Erwirtschaftete Erträge werden in der Sozialwirtschaft großteils wieder für gesellschaftlich relevante Zwecke reinvestiert.

Es hat lange gedauert bis die Sozialwirtschaft, die in Deutschland traditionell einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leistet, auch in der EU den verdienten Respekt und die notwendige Aufmerksamkeit erhalten hat. Bei emcra haben wir uns darüber stets gewundert. Wir bieten bereits seit zehn Jahren in unserer zertifizierten Weiterbildung zur Manager:in für öffentliche Fördermittel das nötige Praxiswissen rund um das nationale Förderspektrum für die Sozialwirtschaft, für freie und öffentliche Träger, Non-Profit-Organisationen und Stiftungen an.

Die Richtung für die Sozialwirtschaft in der EU stimmt. Die Frage ist: Was ist konkret geplant, wie können die sozialwirtschaftlichen Akteure in Deutschland und Europa davon profitieren? Die folgenden Tipps und Informationen geben Ihnen die notwendige Orientierung:

 

Sozialwirtschaft - endlich auch im Blickfeld der EU

“Sozialwirtschaftliche Organisationen haben es bisweilen schwer, ihre Tätigkeiten weiterzuentwickeln und auszuweiten. Das liegt an dem mangelnden Verständnis und der mangelnden Anerkennung für diese Organisationen. Sie brauchen mehr und bessere Unterstützung, damit sie wachsen und florieren und einen noch wirksameren Beitrag für die Gesellschaft leisten können.” So fasst die EU-Kommission hier selbst die Situation der Sozialwirtschaft in Europa zusammen.

 

Man kann es auch etwas kritischer formulieren: Die EU hat sich bisher mit ihrer Binnenmarktpolitik zu einseitig allein auf die Belange von gewinnorientierten Unternehmen konzentriert. Das liegt allerdings auch daran, dass der Bereich Soziales in der Europäischen Union noch immer eine Domäne der einzelnen Nationalstaaten ist. Brüssel also alleine für die Vernachlässigung der Sozialwirtschaft die Verantwortung zu geben, wäre zu einfach. Denn wenn die Mitgliedstaaten nicht mitziehen, sind der Brüsseler Ebene die Hände gebunden. 

 

Mit Hilfe des Aktionsplans soll der Beitrag der Sozialwirtschaft in Zukunft in Europa sichtbarer und die Anerkennung ihrer Arbeit und ihres Potenzials verbessert werden. Das ist eine gute Nachricht für alle, die sich an ihrem Arbeitsplatz jeden Tag dafür einsetzen, dass Europa ein guter Ort zum Leben ist und bleibt. 

 

Es gibt aktuell jedoch erhebliche Defizite. Noch fehlen beispielsweise selbst grundlegende Informationen zur Bedeutung der Sozialwirtschaft in der EU. Die EU-Kommission will darum eine Studie zur Erhebung qualitativer und quantitativer Daten in Auftrag geben, um die Sozialwirtschaft in der gesamten EU besser zu verstehen. Es wird höchste Zeit!

 

Mehr Geld für die Sozialwirtschaft

 

Für den Zeitraum 2021-2027 will die EU-Kommission ihre Unterstützung über die geschätzten 2,5 Mrd. Euro hinaus aufstocken, die der Sozialwirtschaft zuvor in den Jahren 2014–2020 bereitgestellt worden waren. 

 

Im Jahr 2022 werden beispielsweise im Rahmen des Programms InvestEU neue Finanzprodukte auf den Weg gebracht, mit denen private Finanzmittel mobilisiert werden sollen. Auch andere EU-Programme werden gezielte oder indirekte Unterstützung für die Sozialwirtschaft leisten, wie die Komponente “Beschäftigung und soziale Innovation” des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+), Horizont Europa, das Binnenmarktprogramm, Erasmus+ und das LIFE-Programm. Auf nationaler Ebene werden EU-Mittel beispielsweise über die kohäsionspolitischen Fonds und gegebenenfalls über die nationalen Aufbau- und Resilienzpläne, die als Reaktion auf die Corona-Pandemie entwickelt wurden, verfügbar sein.

 

Konkrete Beispiele für diese Entwicklung sind:

- 2022 soll im Rahmen von Horizont Europa ein Fonds für soziale Innovationen entstehen (vgl. S. 19 des Aktionsplans für die Sozialwirtschaft).  

- Im Rahmen des ESF+ soll die Förderung von sozialen Innovationen durch einen neuen Ansatz für die transnationale Zusammenarbeit vorangetrieben werden  (vgl. S. 22 des Aktionsplans für die Sozialwirtschaft).

 

Die deutsche Sozialwirtschaft in Europa - öffnet Euch!

 

Nicht nur auf der Brüsseler Ebene gibt es Handlungsbedarf. Auch auf Seiten der deutschen Sozialwirtschaft sollte es ein weiteres Umdenken geben. Insbesondere bei vielen großen sozialwirtschaftlichen Akteuren wäre eine konsequente Öffnung Richtung Europa und ein größeres grenzüberschreitendes Engagement wünschenswert.

 

Insgesamt beobachten wir bei emcra zwar seit Jahren ein wachsendes Interesse der deutschen Sozialwirtschaft an transnationaler Arbeit. Trotzdem ist auch wahr, dass insbesondere die Leitungsebenen sozialwirtschaftlicher Träger noch sehr national denken und handeln. Das mag einerseits damit zusammenhängen, dass die meisten sozialwirtschaftlichen Akteure auch in Deutschland ihre wichtige Arbeit meist in ihrer jeweiligen Region leisten. Andererseits bleiben so viele Chancen ungenutzt. Die deutsche Sozialwirtschaft agiert leider immer noch zu deutsch.

 

Wir bei emcra wünschen uns, dass sowohl kleine als auch größere sozialwirtschaftliche Akteure die Chancen, die Europa bietet, mehr in den Fokus nehmen. Wer Unterstützung bei diesem Europäisierungsprozess benötigt, ist herzlich eingeladen, in einem ersten Schritt unser mehrfach ausgezeichnetes Online-Selbstevaluierungs-Tool kostenfrei zu nutzen. 

 

Weitere interessante Anregungen finden Sie auf der Webseite des European Social Economy Summit (EUSES), einer im Mai 2021 gemeinsam von der Europäischen Kommission und der Stadt Mannheim organisierten Digitalkonferenz. Die inhaltlichen Schwerpunkte waren: Digitalisierung der Sozialwirtschaft, (soziale) Innovation und die länderübergreifende und sektorübergreifende Zusammenarbeit.

 

Neue Netzwerke und Kompetenzzentren - sind Sie dabei?

Die EU will die Sozialwirtschaft in Europa besser vernetzen und die unterschiedlichen Erfahrungen und Innovationen, die in diesem Bereich europaweit gemacht werden, für alle Akteure einfacher zugänglich machen. 

Dafür wird 2022 ein Europäisches Kompetenzzentrum für soziale Innovation eingerichtet. Damit sollen transnationale Partnerschaften, Erfahrungsaustausch, Kapazitätsaufbau und Vernetzung gefördert werden. 

Im Rahmen des Aktionsplans will die EU-Kommission die Mitgliedstaaten und Interessenträger auch bei der Förderung der Sozialwirtschaft und der sozialen Innovation in ländlichen Gebieten unterstützen. Zu diesem Zweck wird das Netzwerk der Europäischen Regionen der Sozialwirtschaft ausgebaut, um neue regionale und lokale Partnerschaften zu stärken.

 

Die deutsche Sozialwirtschaft kann viel zur positiven Entwicklung in Europa beitragen. Wir wünschen viel Erfolg - in Zukunft auch jenseits der deutschen Grenzen!

 

 

#emcra_was_sind_eigentlich_KMO?

 

Die Abkürzung KMU kennt (fast) jede:r. Das sind kleine und mittlere Unternehmen. Sie bilden das Fundament unserer europäischen Wirtschaft, auch wenn man über sie wenig auf den Wirtschaftsseiten der großen Zeitschriften liest. Börsenkurse und die Nachrichten über Dax-Unternehmen bestimmen, was wir von der Wirtschaft wahrnehmen. Das wird sich wahrscheinlich nicht ändern, obwohl große Unternehmen weniger Menschen als KMU beschäftigen und auch ihr Beitrag zur Wirtschaftsleistung weit hinter dem der KMU zurückbleibt. 

 

emcra ist auch ein KMU und wie so viele arbeiten wir kontinuierlich (seit fast 20 Jahren) mit 10 festangestellten Mitarbeitenden daran, unseren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Berlin, Deutschland und Europa zu leisten.

 

Was sind im Gegensatz zu KMU jetzt eigentlich KMO? Das sind kleine und mittlere Organisationen, also das Äquivalent zu KMU im sozialwirtschaftlichen Sektor. Dass der Begriff KMO nicht so geläufig ist, hat auch mit der schon weiter oben im Fördertipp kritisierten fehlenden Wertschätzung der gesamten Sozialwirtschaft zu tun. Kleine und mittlere Organisationen wie Stiftungen, Vereine oder Verbände leisten in Deutschland und Europa jedoch einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, gegenwärtig beispielsweise wieder bei der Ukraine-Hilfe. Viele Ehrenamtliche und Freiwillige engagieren sich in diesen Strukturen und sie verdienen es, dass sie von Seiten der politisch Verantwortlichen angemessen gewürdigt und gefördert werden.

 

Wir bei emcra sind daher der Meinung, dass es höchste Zeit ist, den Beitrag von KMO für unsere Gesellschaft mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Und ihnen möglichst viel Unterstützung für ihre wichtige Arbeit zu geben. Eines haben KMO dabei mit KMU gemeinsam: Es fehlt bei beiden regelmäßig an den nötigen finanziellen und personellen Ressourcen - Geld und Zeit sind eigentlich immer knapp in KMU und KMO. Darum entwickeln wir in unseren EU-Projekten seit einigen Jahren explizit für KMO und KMU konzipierte kostenfreie Tools und Instrumente, gegenwärtig z. B. in den Projekten INCLUDE und upgrade2europe

 

Mitarbeiter:innen und Führungskräfte von KMO sind auch in unseren zertifizierten Weiterbildungen gern gesehene Gäste. Insbesondere die Weiterbildungen zur EU-Fundraiser:in, zur Manager:in für öffentliche Fördermittel und zur Fundraising Manager:in haben schon viele Hundert Teilnehmende aus dem KMO-Spektrum erfolgreich absolviert. Das war auch möglich, weil diese Teilnehmenden bei emcra bis zu 100 % ihrer Weiterbildungskosten mit Hilfe öffentlicher Förderung “finanzieren” konnten.

 

Wir beraten Sie gerne, damit auch Sie Ihr KMO in Zukunft finanziell auf solidere Beine stellen können.

 

 

Haben Sie Interesse oder Fragen zu diesen Angeboten? Bitte kontaktieren Sie uns direkt (030/ 3180 1330) oder per E-Mail an info@emcra.eu. Wir Informieren Sie auch gerne über die umfassenden Fördermöglichkeiten, um Ihre Teilnahme zu ermöglichen. Ihre Teilnahme kann bis zu 100 % gefördert werden. Die geförderte Teilnahme ist auch berufsbegleitend möglich, wobei der Arbeitgeber zusätzlich zur Weiterbildungsförderung einen Lohnkostenzuschuss erhalten kann.

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