emcra EU-Fördertipp

Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 02.10.2019

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Allein oder gemeinsam? Chancen und Herausforderungen bei EU-Kooperationsprojekten:

Es gibt handfeste Gründe, warum sich Unternehmen, sozialwirtschaftliche Akteure, NGOs, Verbände und auch Kommunen noch mehr als bisher für grenzüberschreitende EU-Förderprojekte interessieren sollten. Für diese Kooperationsprojekte werden in der nächsten EU-Förderperiode ab 2021 voraussichtlich deutlich mehr Mittel zur Verfügung stehen. Hinzu kommt: Auch die Abwicklung dieser Projekte ist nicht so kompliziert. Bei vielen nationalen Förderprogrammen sind die bürokratischen Hürden vergleichsweise höher.

Bei den sogenannten „Brüsseler Aktionsprogrammen“ wie zum Beispiel Horizont 2020, Erasmus+, Kreatives Europa oder LIFE gibt es überwiegend Ausschreibungswettbewerbe, bei denen Sie sich mit einem europäischen Partnerkonsortium zusammen mit Organisationen aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten bewerben (vgl. emcra Fördertipp vom 24. Juli 2019). Der Wettbewerb um diese Mittel ist groß. Sie müssen einen sehr guten Projektantrag einreichen, um gute Förderchancen zu haben.

In fast 20 Jahren emcra Beratungspraxis haben wir immer wieder folgendes festgestellt: U. a. große Akteure wie Verbände oder auch kirchliche bzw. sozialwirtschaftliche Träger tun sich mit diesen Rahmenbedingungen schwer. Sie sind gewohnt, national zu denken und zu arbeiten und viele gehen immer noch davon aus, dass sie Europa nicht brauchen.

Dagegen finden sich andere Organisationen immer wieder auf den Listen der geförderten Projekte. Zum Beispiel das deutsche Netzwerk für Mittelstandsberater (IBWF), mit dem emcra seit Jahren zusammenarbeitet. Unsere Beobachtung ist: Wer sich einmal an einem erfolgreichen EU-Kooperationsprojekt beteiligt und seine internen Strukturen entsprechend weiterentwickelt hat, der wird in der Regel weiterhin europäisch arbeiten. Die Vorteile der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wiegen meist stärker als der Mehraufwand, der nötig ist, wenn man als Organisation nicht mehr alles allein machen und entscheiden kann.

Richtig ist: EU-Kooperationsprojekte passen nicht zu jeder Organisation. Aber vor einer systematischen und vorurteilsfreien Abwägung der Chancen und Herausforderungen sollte sich im eigenen Interesse niemand scheuen.

Unser Tipp: Machen Sie eine umfassende Analyse, inwieweit Ihre Organisation auf die Herausforderungen der Zusammenarbeit in europäischen Partnerkonsortien vorbereitet ist. Sind Sie in der Lage, die Chancen, die sich Ihnen bieten, auch wirklich zu nutzen? Es folgen erste grundlegende Hinweise für Sie zur Orientierung:

 

1. Chancen durch die Beteiligung an EU-Projektkonsortien

- Sie erhalten Zugang zu neuem Wissen und die Möglichkeit, von anderen Organisationen im Ausland zu lernen bzw. sich mit diesen europaweit zu vergleichen. Der Austausch neuer Ideen wird Ihre Innovationsfähigkeit steigern.

- Der Zugang zu neuen Förderquellen diversifiziert Ihre Finanzierung, reduziert Ihre finanziellen Risiken und verringert Ihre Investitionskosten.

- Die Mitarbeiter*innen der beteiligten Organisationen erweitern ihre Kompetenzen. Insbesondere das informelle Lernen durch die Mitarbeit in EU-Projektkonsortien, die Teilnahme an Konferenzen bzw. Veranstaltungen und das grenzüberschreitende Reisen hat einen großen Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit des beteiligten Personals.

- Das Renommee Ihrer Organisation im In- und Ausland steigt. Ihre Kunden, Lieferanten, Partner und natürlich auch andere Förderer haben größeres Vertrauen in Bezug auf Ihre Qualität und Verlässlichkeit, weil auch sie wissen, dass EU-Kooperationsprojekte anspruchsvoll sind.

- Sie erhalten Zugang zu neuen Märkten im Ausland und die notwendigen Kontakte vor Ort. Neue Markteilnehmer, also Ihre zukünftigen Wettbewerber, haben den internationalen Marktauftritt meist von Beginn an fest im Visier. Diese geänderte Wettbewerbssituation wird in Zukunft vermehrt auch für Verbände und für Unternehmen der Sozialwirtschaft gelten.

- Sie entwickeln neue Produkte und Dienstleistungen. Innovationen können gemeinsam im Netzwerk mit internationalen Expert*innen einfacher und effizienter entwickelt werden. Außerdem ist es oft viel preiswerter, im europäischen Ausland nach bereits funktionierenden Lösungen zu suchen und diese nach Deutschland zu transferieren, als im Alleingang das Rad neu zu erfinden.

 

2. Herausforderungen bei der Beteiligung an EU-Projektkonsortien

- Die größte Herausforderung ist die Suche nach guten Partnern für die internationale Zusammenarbeit. Die Zuverlässigkeit in europäischen Projektkonsortien ist eine schwer zu kalkulierende Größe (vgl. auch emcra-Fördertipp vom 29. Mai 2019).

- Die Bedeutung von professionellem Projektmanagement wird unterschätzt. Die gängigen international anerkannten Projektmanagement-Methoden wie PRINCE2, PMI oder IPMA sind alle gut geeignet. Wir bei emcra nutzen seit vielen Jahren z. B. die Methode PRINCE2, die Sie bei uns auch kostengünstig online erlernen können.

- Ohne eine grundsätzliche strategische Entscheidung für die internationale Zusammenarbeit geht es nicht. Sowohl die Leitungsebene als auch die Belegschaft sollten von dem Schritt über die Grenzen überzeugt sein. Denn der Schritt nach Europa bedeutet: Ihre Organisation muss sich weiterentwickeln und wird sich verändern!

- Nur wer über ein gutes Finanzmanagement und solide finanzielle Grundlagen verfügt, wird die mit der europäischen Projektarbeit verbundenen Herausforderungen gut meistern.

- Das richtige Personal ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Passendes Personal zu finden und zu halten, ist sicherlich ein Schlüssel für den Erfolg Ihrer internationalen Arbeit. Selbstverständlich sind auch Sprachkenntnisse, v. a. Englisch, eine wichtige Voraussetzung.

Wenn Sie Hilfe bei der Entscheidungsfindung brauchen, ob und wie Sie den Schritt nach Europa machen sollten, dann kontaktieren Sie uns gerne (info@emcra.eu). Wir haben für uns klar festgestellt: Gemeinsam in Europa zu arbeiten, ist für uns der bessere Weg!

 

#emcra Publikation:

Heike Kraack-Tichy hat im Verbreitungshandbuch der Nationalen Agentur für Europa in Deutschland (NA BIBB) ihre persönliche Sicht der Dinge beschrieben. Sie erklärt u. a., warum sich für emcra europäische Projekte lohnen und sagt: „EU-Projekte sind für uns als Bildungs- und Beratungsunternehmen Teil unserer strategischen Unternehmensentwicklung. Die Projekte sind quasi unsere „Innovationsabteilung“. Wir lernen als Einzelpersonen und als Organisation und entwickeln neue, international vermarktbare Bildungsprodukte.“

Hier können Sie diese Publikation als PDF kostenfrei erhalten.

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