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Aktueller emcra EU-Fördertipp vom 24.05.2017

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Förderung von Kultur und sozialer Inklusion:

Es ist allgemein anerkannt, dass der Kultur- und Kreativsektor einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaft, zu Innovation sowie zur regionalen Entwicklung und Nachhaltigkeit leistet. Kreative Aktivitäten und Kulturorte bieten zudem einen wichtigen Rahmen, gemeinschaftliches Leben und soziale Inklusion zu verbessern. Die wichtigsten übergeordneten Punkte aus Sicht der Europäischen Union (EU) sind in den „Schlussfolgerungen zu kulturellen und kreativen Crossover-Effekten zur Förderung von Innovation, wirtschaftlicher Nachhaltigkeit und sozialer Inklusion“ (2015) zusammengefasst. Crossover-Effekte werden in diesem Zusammenhang als ein Prozess verstanden, bei dem kulturelle und kreative Fähigkeiten zu innovativen Lösungen und kritischem Denken in Hinblick auf gesellschaftliche Herausforderungen anregen.

Eine dieser gesellschaftlichen Herausforderungen ist die Umsetzung sozialer Inklusion und die damit einhergehende Verbesserung der gemeinschaftlichen Teilhabe. Konkret sollen auch Kulturakteure und -orte chancengleichen Zugang ermöglichen sowie physische und strukturelle Barrieren abbauen. Dafür müssen z. B. barrierefreie Zugänge geschaffen werden und unterrepräsentierte Zielgruppen wie MigrantInnen, Flüchtlinge und Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigerem Bildungsniveau besser erreicht werden.

Unser Tipp: Soziale Inklusion ist ein wichtiges Querschnittsthema, das in viele EU-Programme („Erasmus+“, „Europa für Bürgerinnen und Bürger“, „Horizont 2020“, „Kreatives Europa“ etc.) einfließt.

So können inklusive Kulturprojekte über das EU-Programm „Kreatives Europa“ unterstützt werden. Über den Programmbereich „Kultur“ werden u. a. europäische Kooperationsprojekte (Darstellende und Bildende Kunst, Literatur, Musik, Fotografie etc.) gefördert. Die nächste Einreichfrist ist voraussichtlich Anfang 2018.

Im sektorenübergreifenden Programmteil von „Kreatives Europa“ gab es letztes Jahr eine spezielle Ausschreibung mit dem Fokus auf die Integration von Flüchtlingen. Die geförderten Einrichtungen wurden erst kürzlich nach Brüssel zu einem  Programmtreffen eingeladen, bei dem sie den Beitrag von Kultur zur sozialen Integration von MigratInnen und Flüchtlingen diskutierten.

Die Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA) ist auf europäischer Ebene für „Kreatives Europa“ zuständig. Weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten finden Sie auch auf der Website der Nationalen Kontaktstelle für die EU-Kulturförderung in Deutschland.

Zudem lohnt ein Blick auf die vielen Bundes- und Landesprogramme. Aktuell ist seitens des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) der Aufruf „LandKULTUR – kulturelle Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Räumen“ offen. Das Antragsverfahren ist zweistufig. Im Rahmen der ersten Stufe können Sie noch bis zum 31. Juli 2017 eine Projektskizze einreichen. Gefördert werden modellhafte und innovative Vorhaben, die kulturelle Aktivitäten und kulturelle Teilhabe in ländlichen Regionen erhalten und weiterentwickeln.

Folgende Themen werden gefördert (Auswahl):

  • Neue Formen für eine zeitgemäße kulturelle Infrastruktur in peripheren Räumen (z. B. in Form von Kooperationen verschiedener Kulturakteure untereinander bzw. mit Schulen oder von mobilen Kulturangeboten);
  • Vorhaben, die die Öffnung bestehender Kultureinrichtungen zum Inhalt haben, um in Zusammenarbeit mit den BürgerInnen vor Ort das Kulturangebot der Zukunft zu entwickeln (z. B. Heimatmuseen entwickeln sich zu Schauräumen regionaler Identität und experimentieren gemeinsam mit Schulen mit neuen Vermittlungsformaten oder werden zu modernen Vermittlungsorten für aktuelle Themen);
  • Initiativen und Projekte zur Integration von MigrantInnen als Künstler, Kulturschaffende und Kulturpublikum;
  • Initiativen und Projekte zur Wahrung und Weitergabe des (immateriellen) kulturellen Erbes an nachfolgende Generationen.

Zum Thema Förderung und Inklusion abschließend eine Literaturempfehlung: Das Institut für Kulturpolitik (IfK) der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. hat 2014 die Publikation „Inklusive Kulturelle Bildung und Kulturarbeit“ veröffentlicht. Darin finden Sie weiterführende Informationen zu Fördergebern sowie zu Programmen und Projekten in den Bereichen Kultur und Inklusion.

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